PARIS/LONDON (dpa-AFX) - An den europäischen Aktienmärkten ist es am Montag weiter nach oben gegangen. Die wichtigsten Indizes setzten damit ihre Erholungsbewegung fort. Auch in London stiegen trotz der im Zuge der vorgestellten Brexit-Pläne aufgebrochenen Regierungskrise die Kurse. Unterstützung lieferte hier das britische Pfund.

Der EuroStoxx 50 beendete den Handel 0,35 Prozent höher bei 3460,44 Punkten, nachdem der Leitindex der Eurozone zwischenzeitlich auf das höchste Niveau seit Mitte Juni geklettert war. In Paris ging es für den CAC-40 um 0,42 Prozent auf 5398,11 Punkte nach oben und auch in Italien und Spanien gab es Gewinne. "Allgemein hilft den Märkten momentan, dass die US-Wirtschaft stärker und stärker wächst, ohne dass die Inflation deutlich zulegt. Das haben die Arbeitsmarktdaten letzten Freitag gezeigt", kommentierte Händler Markus Huber von City of London Markets.

Der FTSE 100 in London profitierte mit einem Plus von 0,92 Prozent auf 7687,99 Punkte vor allem vom schwachen Kurs des Pfund. Britischen Unternehmen kann dies den Absatz ihrer Waren im Ausland erleichtern. Der Grund für das Absacken der britischen Währung sei der Rücktritt von Außenminister David Johnson gewesen, sagte Marktanalyst David Madden von CMC Markets UK.

Dieser gilt - wie der bereits am Sonntag zurückgetretene Brexit-Minister David Davis - als Austritts-Hardliner. Beide reagierten mit ihrem Schritt auf den neuen, weicheren Kurs von Premierministerin Theresa May. "Sollte sie nun ihren Posten verlieren, wäre dies aber nicht unbedingt eine Katastrophe, solange Jeremy Corbyn nicht an die Macht kommt", sagte Händler Huber. Dieser hat keinerlei Regierungserfahrung, gilt selbst in seiner Partei (Labour) als Rebell und wird daher als großer Unsicherheitsfaktor gesehen./ck/he