PARIS/LONDON (awp international) - Europas Börsen sind am Donnerstag nach einem freundlichen Handelsstart ins Minus gerutscht. Damit zollten sie ihrer Erholungsrally zum Wochenstart weiter Tribut.

Gegen Mittag verlor der EuroStoxx 50 0,31 Prozent auf 4220,08 Punkte. Für den französischen Cac 40 ging es um 0,05 Prozent auf 7010,95 Punkte nach unten. Der britische FTSE 100 sank um 0,12 Prozent auf 7328,51 Zähler.

Im europäischen Vergleich hielten sich die Telekomtitel mit am besten: Ihr Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 stieg um rund ein halbes Prozent.

Begünstigt wurde die Branchenstimmung durch die erneute Ankündigung des französischen Medien- und Telekomkonzerns Vivendi , dem Finanzinvestor Amber Capital seinen knapp 18-prozentigen Anteil an der Verlags- und Mediengruppe Lagardere abzukaufen und seine Beteiligung damit auf rund 45 Prozent zu steigern. Im Anschluss soll eine Offerte zur Komplettübernahme von Lagardere folgen. Die Schritte sind schon länger bekannt, allerdings hatten viele Investoren wohl damit gerechnet, dass das alles länger dauern dürfte als nun bekannt gegeben. Während die Lagardere-Titel sich um über vier Prozent verteuerten, schafften die Aktien von Vivendi nur ein knappes Plus.

Die Aktien der italienischen Bank Unicredit zogen gegen den verhaltenen Branchentrend um gut siebeneinhalb Prozent an. Die Hypovereinsbank-Mutter will den Gewinn in den kommenden Jahren über sinkende Kosten und wachsende Erträge deutlich steigern sowie mindestens 16 Milliarden Euro in Aktienrückkäufe und Dividenden stecken.

Dagegen büssten die Anteilsscheine von Rolls-Royce nach Aussagen zur aktuellen Geschäftsentwicklung über dreieinhalb Prozent ein. Dass der britische Triebwerksbauer wieder Barmittel generieren konnte und nun im laufenden Geschäftsjahr einen geringeren Barmittelabfluss befürchtet als bisher, half ihm nicht./gl/mis