PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Der Londoner "Footsie" hat am Dienstag seinen Rekordlauf fortgesetzt. Die meisten anderen Börsen Europas drehten dagegen nach einem freundlichen Handelsauftakt in die Verlustzone. Die Impulse kamen Händlern zufolge vom Devisenmarkt. So stieg der Eurokurs im Vergleich zum US-Dollar, während das britische Pfund zum Dollar nachgab. Zudem fehle es an richtungsweisenden Impulsen durch Konjunkturdaten.

Am späten Vormittag gab der EuroStoxx 50 um 0,12 Prozent auf 3305,10 Punkte nach. Der französische CAC-40 sank zuletzt um 0,07 Prozent auf 4884,05 Zähler. Der Eurokurs knüpfte an seine Vortagesgewinne an und wurde zuletzt zu 1,0595 Dollar gehandelt.

Der britische FTSE 100 stieg auf ein neues Rekordhoch und gewann zuletzt 0,20 Prozent auf 7252,00 Punkte und profitierte dabei vom schwachen Pfund. Starke Währungen können die Exportaussichten von Unternehmen belasten, schwächelnde Kurse können stützend wirken. Zudem stützten steigende Preise von Metallen wie etwa Eisenerz.

Entsprechend war der Sektor der Bergbauunternehmen in Europa an diesem Morgen am stärksten gefragt und legte unter den insgesamt 19 Subsektoren des Stoxx Europe 600 um 1,42 Prozent zu. Die drei Branchen Banken, Finanzdienstleister und Versicherer waren die Schlusslichter mit Verlusten zwischen 0,75 und 1,00 Prozent.

Unter den Einzelwerten bildeten die Aktien des Versicherers Axa mit minus 1,30 Prozent sowie der Banken Intesa Sanpaolo , BBVA und Deutsche Bank mit Verlusten zwischen 1,45 und 2,38 Prozent die Nachhut im Auswahlindex der Eurozone. Die Anteilsscheine des britischen Versicherers Prudential oder der Schweizer Bank UBS zählten mit minus 1,71 Prozent und minus 1,55 Prozent zu den schwächsten Werten im währungsgemischten Stoxx 50. Die Anteilsscheine von L'Oreal gaben um 0,32 Prozent nach. Der Kosmetikkonzern kauft für insgesamt 1,3 Milliarden Dollar (1,2 Mrd Euro) weitere Hautpflegemarken hinzu.

In London gewannen die Aktien der Supermarktkette Morrison nach veröffentlichten Umsatzzahlen 4,00 Prozent. Die britische Bank Barclays lobte, wie stark die Analystenschätzungen übertroffen wurden.

In der Schweiz rückten die Papiere von ABB in den Fokus, die zuletzt um 0,59 Prozent stiegen. Der Industriekonzern erhielt in Indien einen Großauftrag in Höhe von mehr als 640 Millionen US-Dollar für eine Stromübertragungsleitung über eine lange Distanz. Um 0,31 Prozent gaben zugleich die Syngenta -Aktien nach. Im Rahmen der angepeilten Übernahme des Chemiekonzerns durch den chinesischen Branchenkollegen ChemChina haben die beiden Parteien der EU-Wettbewerbsbehörde Zugeständnisse angeboten. Zu den größten Gewinnern zählte auch der Bauchemiehersteller Sika, dessen Ziele für 2017 gut ankamen, was die Papiere um zeitweise 0,8 Prozent steigen ließen./ck/fbr