PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Der Anstieg der Ölpreise hat die Stimmung der Anleger an Europas Börsen am Freitag weiter aufgehellt. Besonders die Aktien der Ölmultis schnellten in die Höhe und auch Bergbau-Werte legten deutlich zu. Der Preisverfall für viele Rohstoffe hatte die Anleger in den Wochen und Monaten zuvor aus den Papieren flüchten lassen und weltweite Konjunktursorgen geschürt.

Der EuroStoxx 50 stieg bis zum späten Vormittag um 2,23 Prozent auf 3009,47 Punkte. Damit erholte sich der Leitindex der Eurozone weiter von seinem desaströsen Jahresauftakt. Bis zum Mittwoch hatte er gut 12 Prozent an Wert verloren und damit so tief geschlossen wie seit September 2013 nicht mehr. Am Donnerstag hatte dann die Aussicht auf weiteres Billiggeld der Europäischen Zentralbank die Kurse wieder steigen lassen. Aktuell liegt der EuroStoxx 50 noch 8 Prozent im Minus seit Jahresbeginn.

Der Pariser CAC-40-Index gewann am Freitag 2,83 Prozent auf 4325,30 Punkte. Der Londoner FTSE-100 rückte um 2,01 Prozent auf 5889,73 Punkte vor.

Zuvor waren die Ölpreise wieder über 30 US-Dollar pro Barrel (159 Liter) gestiegen. Zudem hielt die Freude über die Aussagen von EZB-Chef Mario Draghi vom Vortag an, der im Kampf gegen die schwache Inflation weitere geldpolitische Maßnahmen in Aussicht gestellt hatte. Entsprechende Schritte sollten im März geprüft werden, hieß es.

Unter den größten Gewinnern im EuroStoxx 50 waren entsprechend die Aktien des französischen Ölkonzerns Total , die um 4,5 Prozent zulegten. Im britischen "Footsie" standen ebenfalls Bergbau- und Öl-Firmen ganz oben mit Antofagasta und Royal Dutch Shell , die um 7 beziehungsweise 5 Prozent stiegen.

Auf der Verliererseite im EuroStoxx 50 standen derweil Technologiefirmen: Der deutsche Software-Konzern SAP konnte die Anleger letztlich mit seinen Geschäftszahlen und seinem Ausblick nicht zum Kauf bewegen. Die Aktie fiel als einziger Wert im europäischen Leitindex um 2,4 Prozent.

Der niederländische Elektronikkonzern Philips konnte sich noch knapp in der Gewinnzone halten, schnitt mit einem Kursplus von 0,3 Prozent aber deutlich schlechter ab als der Gesamtmarkt. Philips hat den geplanten Verkauf seiner Sparte für LED- und Autolicht-Bauteile absagen müssen, nachdem eine US-Regulierungsbehörde anhaltende Bedenken hatte./das/ag