PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Nur wenig verändert ohne klare Richtung haben sich Europas wichtigste Aktienmärkte zum Wochenauftakt präsentiert. Der EuroStoxx 50 sank am Montagvormittag um 0,18 Prozent auf 3580,56 Punkte. Am Freitag war der Leitindex der Eurozone um 0,70 Prozent gestiegen, hatte wegen politischer Turbulenzen um US-Präsident Donald Trump jedoch einen Wochenverlust von 1,4 Prozent hinnehmen müssen.

In Paris legte der CAC-40 am Montag hingegen um 0,10 Prozent auf 5329,59 Punkte zu. Der Londoner FTSE 100 stieg - gestützt von festen Bergbauaktien und einem schwachen britischen Pfund - um 0,40 Prozent auf 7500,58 Punkte.

Unter den Einzelwerten standen die Aktien von Clariant mit einem Kursgewinn von 9,3 Prozent klar im Anlegerfokus. Der Schweizer Chemiekonzern will mit dem texanischen Konkurrenten Huntsman zusammengehen. Der Wert des neuen Unternehmens HuntsmanClariant liege bei rund 20 Milliarden US-Dollar, der Umsatz belaufe sich auf gut 13 Milliarden Dollar, teilten die Firmen am Montag mit. Angestrebt wird eine "Fusion unter Gleichen", die in Form eines Aktientauschs realisiert werden soll.

Der weltgrößte Zementhersteller LafargeHolcim hat nach dem Rücktritt von Eric Olsen einen neuen Chef gefunden. Der bisherige CEO des schweizerischen Bau- und Spezialchemiekonzerns Sika , Jan Jenisch, soll den Posten zum 16. Oktober übernehmen. Bei Sika rückt der bisherige Europa-Chef Paul Schuler an die Konzernspitze auf. Die Aktien der beiden Unternehmen reagierten entgegengesetzt auf die Neuigkeiten. Die Aussicht auf Jenischs Amtsantritt trieb den Kurs der LafargeHolcim-Papiere an die Spitze des Schweizer Leitindex SMI um 6,3 Prozent nach oben . Die Sika-Aktien verloren hingegen 2,1 Prozent an Wert und waren damit Schlusslicht des Index.

Die Schweizer Großbank Credit Suisse wird im Rahmen ihrer laufenden Kapitalerhöhung 393,2 Millionen neue Aktien herausgeben. Die Bank erwartet aus der Bezugsrechtsemission einen Nettoerlös von rund 4,1 Milliarden Schweizer Franken. Ende April hatte das Institut mitgeteilt, das Schweizer Geschäft zu behalten und sich stattdessen frisches Geld über eine Kapitalerhöhung ins Haus zu holen. Die Credit-Suisse-Titel reagierten am Vormittag kaum auf die Nachrichten.

Der italienisch-amerikanische Autobauer Fiat Chrysler will in den USA gut 100 000 Dieselwagen umrüsten, bei denen der Verdacht der Abgasmanipulation besteht. Die Umweltbehörden hatten im Januar den Verdacht geäußert, dass neben Volkswagen auch Fiat Chrysler sogenannte Abschalteinrichtungen zur Manipulation von Stickoxidwerten eingesetzt hat. Fiat Chrysler weist die Vorwürfe zurück und geht davon aus, sich mit seiner Abgastechnik im legalen Rahmen zu bewegen. Die Aktien des Fahrzeugherstellers verloren an der Mailänder Börse zuletzt 1,2 Prozent./edh/fbr