NEW YORK (dpa-AFX) - Die Beruhigung an Chinas Aktienmärkten hat die US-Börsen am Freitag zumindest etwas stabilisiert. Damit steuert die Wall Street auf ein halbwegs versöhnliches Ende der miserablen ersten Handelswoche 2016 zu. Ein starker US-Arbeitsmarktbericht gab den Notierungen in New York indes keinen zusätzlichen Schwung.

Zuletzt notierte der Dow Jones Industrial 0,11 Prozent tiefer bei 16 495,58 Punkten. Auf Wochensicht steht für den US-Leitindex ein Minus von mehr als 5 Prozent zu Buche. Schuld ist insbesondere die insgesamt schwache Börsenentwicklung in China, die seit dem Jahresauftakt die Aktienmärkte weltweit auf Talfahrt geschickt hatte.

Der marktbreite S&P-500-Index verlor am Freitag 0,11 Prozent auf 1940,98 Punkte, Dagegen erreichte der technologielastige Nasdaq-100-Index ein Plus von 0,11 Prozent auf 4310,57 Punkte.

Nachdem die chinesischen Festlandsbörsen wegen heftiger Kurseinbrüche gleich zweimal vorzeitig geschlossen hatten, schafften sie es vor dem Wochenende klar ins Plus. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg kauften staatlich kontrollierte chinesische Fonds erneut Aktien, um den Markt zu stützen.

Den neuen und umstrittenen Schutzmechanismus zur automatischen Unterbrechung des Handels bei großen Schwankungen will die Regierung in Peking zunächst nicht mehr anwenden. Außerdem legte die Zentralbank den Kurs für den Yuan höher fest und milderte damit die Angst vor einem weltweiten Abwertungswettlauf der Währungen. Diese Nachrichten stützten auch die anderen asiatischen Aktienmärkte. Die Börse in Japan konnte ihre Tagesverluste immerhin deutlich eindämmen.

Derweil bleibt der amerikanische Arbeitsmarkt robust: Die US-Wirtschaft hatte im Dezember deutlich mehr neue Stellen geschaffen als erwartet. Zudem wurde der Anstieg für die beiden vorangegangenen Monate nach oben korrigiert. Allerdings hatten die Stundenlöhne im Dezember überraschend stagniert - Volkswirte hatten mit einem Anstieg gerechnet.

Dies könnte die US-Notenbank Fed nach der im Dezember vollzogenen Zinswende davon abhalten, "die Normalisierung der Geldpolitik allzu schnell voranzutreiben", gab Analyst Andreas Paciorek vom Handelshaus CMC Marktes zu bedenken. Ohne weitere Zinserhöhungen halte der Aufwertungsdruck auf den Dollar an. Bereits jetzt kämpft die US-Exportwirtschaft mit der starken Landeswährung, die ihre Produkte im Ausland verteuert.

Die Rohstoffpreise erholten sich trotz der Entwicklung in China nur kurz von ihren massiven Verlusten der vergangenen Tage, rutschten dann aber weiter ab. Entsprechend verloren die Aktien der Ölkonzerne Chevron und ExxonMobil am Dow-Jones-Ende 1,64 beziehungsweise 1,23 Prozent.

Die anfangs freundlichen Papiere von Alcoa sanken um 1,57 Prozent. Der Aluminiumriese gab bekannt, wegen der schwachen Marktverfassung seine Kapazitäten in den USA zu kappen und eine Aluminiumschmelze in Indiana zu schließen. Alcoa eröffnet am Montag die US-Berichtssaison.

Die Titel des US-Unterhaltungskonzerns Time Warner kletterten hingegen um 3,76 Prozent. Die "New York Post" hatte zuvor darüber berichtet, dass aktivistische Aktionäre Druck auf Time Warner ausüben wollten, um entweder eine Abspaltung oder den Verkauf des erfolgreichen Bezahlsenders HBO zu erreichen. Am Donnerstag war nach Börsenschluss allerdings auch die Vertragsverlängerung mit Konzernchef Jeff Bewkes um weitere drei Jahre bekannt gegeben worden.

Beim Deutsche-Post-Konkurrenten FedEx konnten sich die Anteilseigner über Kursgewinne von 1,64 Prozent freuen. Nach einer besonders gründlichen Wettbewerbsuntersuchung billigte die EU-Kommission die Übernahme des niederländischen Rivalen TNT Express <2TN.FSE> ./gl/jha/