Anleger zeigten sich von der ersten Pressekonferenz Donald Trumps seit seiner Wahl zum Präsidenten enttäuscht. Er habe weder Details zu Steuersenkungen noch Deregulierung noch Ausgaben für die Infrastruktur genannt, bemängelten Investoren. Dem Markt sei ein bisschen der Wind aus den Segeln genommen worden, sagte Analyst Jeff Zipper von Private Client Reserve. "Es wird höchstwahrscheinlich zu weiteren Schwankungen kommen, wenn er sein Programm nicht durchbekommt oder es länger dauert als gedacht." Die Hoffnung auf ein großangelegtes Konjunkturprogramm hatte die Börsen seit Anfang November in die Höhe getrieben.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte lag 0,5 Prozent im Minus bei 19.849 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 fiel ebenfalls um 0,5 Prozent auf 2264 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor 0,6 Prozent auf 5532 Stellen.

Der Dax büßte 1,1 Prozent auf 11.521 Punkte ein und der EuroStoxx50 0,6 Prozent auf 3287 Zähler. Auch beim Dollar setzte der Trump-Blues ein. Der Euro verteuerte sich im Gegenzug auf 1,0635 Dollar. Trumps erneute Androhung von Strafzöllen auf Billigimporte und Sondersteuern für US-Firmen, die ihre Produktion ins Ausland verlagern, trieb einige Anleger in als sicher geltende Häfen. Gold legte um 0,5 Prozent zu.

NACH VW NUN AUCH FIAT IM VISIER DER US-BEHÖRDEN

Am Aktienmarkt litten vor allem die Pharmafirmen unter der Kritik Trumps an ihrer Preispolitik und der Produktion im Ausland. Der Viagra-Hersteller Pfizer verlor knapp ein Prozent und Konkurrent Mylan knapp zwei Prozent. Merck konnte sich allerdings mit einem Kursanstieg von 1,7 Prozent gegen den Trend stemmen. Hintergrund sind verschiedene Heraufstufungen.

Fiat Chrysler brachen in den USA zeitweise um knapp 18 Prozent ein - so viel wie noch nie. Zuletzt erholte sich der Kurs jedoch und lag noch neun Prozent im Minus. In Mailand fielen sie um gut 16 Prozent und verbuchten damit den größten Tagesverlust seit der Fusion 2014. Der US-Umweltbehörde EPA zufolge hat der Autobauer eine Software eingesetzt, die eine Überschreitung der erlaubten Schadstoffemissionen ermöglichte. Fiat betonte, die Dieselfahrzeuge des Konzerns erfüllten alle behördlichen Anforderungen.