NEW YORK (awp international) - Am letzten Handelstag vor Weihnachten haben die US-Börsen ihre Vortagesgewinne etwas ausgebaut. Inflationsdaten fielen am Freitag weitgehend wie erwartet aus, was die Marktmeinung bestärken sollte, dass die Notenbank Fed die Leitzinsen im ersten oder zweiten Quartal des neuen Jahres senken wird. Die Auftragseingänge für langlebige Güter waren in der weltgrössten Volkswirtschaft im November nach einem schwachen Oktober kräftig gestiegen.

Der Dow Jones Industrial legte um 0,16 Prozent auf 37 464,43 Punkte zu. Im Wochenverlauf deutet sich damit ein kleines Plus an. Am Mittwoch war der US-Leitindex zunächst auf ein Rekordhoch geklettert, bevor er in einem nervösen Handel deutlich in die Verlustzone rutschte. Doch schon am Donnerstag erholte sich das Börsenbarometer wieder etwas.

Der marktbreite S&P 500 stieg am Freitag um 0,41 Prozent auf 4766,10 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 gewann 0,38 Prozent auf 16 820,67 Zähler.

Die persönlichen Einkommen und Ausgaben der US-Bürger stiegen im November weitgehend wie erwartet. Der Preisauftrieb schwächt sich unterdessen weiter ab. In das Bild passte, dass die von der Universität Michigan abgefragten Inflationserwartungen der Verbraucher deutlich sanken.

Unter den Einzelwerten vergrätzte der Sportartikelhersteller Nike mit einem schwachen Ausblick auf seine zweite Geschäftsjahreshälfte 2023/24 die Anleger. Das schickte die zuletzt stark gelaufenen Aktien mit einem Minus von gut elf Prozent klar an das Dow-Ende.

Nike schockte mit seiner Nachricht die gesamte Branche. In New York mussten die Anleger von Foot Locker ein Minus von 4,4 Prozent verkraften. Für Dick's Sporting Goods ging es um 3,3 und für Under Armour um 2,9 Prozent nach unten.

Die allgemeine Marktstimmung dürfte aktuell jedoch kaum leiden, schrieb Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege vom Handelshaus Robomarkets. In der Hoffnung auf die zumeist positiven letzten Handelstage des Jahres trenne sich derzeit kaum jemand von seinen Aktien. Selbst dann nicht, wenn Unternehmensnachrichten das Potenzial dazu hätten, die Stimmung im Allgemeinen zu trüben, ergänzte er auch mit Blick auf den US-Paketdienst Fedex . Der hatte am Mittwoch mit seinem Quartalsbericht und Ausblick enttäuscht.

Aufmerksamkeit zog ausserdem ein Übernahmevorhaben auf sich. Der Pharmakonzern Bristol-Meyers Squibb (BMS) will Karuna Therapeutics für 330 Dollar je Aktie erwerben. Die Anteilscheine des biopharmazeutischen Unternehmen schnellten auf ein Rekordhoch und gewannen zuletzt 47 Prozent auf 316,40 Dollar. Die BMS-Papiere machten anfängliche Verluste schnell wett und stiegen um knapp drei Prozent./la/he