NEW YORK (dpa-AFX) - Nach zwei verlustreichen Tagen stehen die Kursampeln an der Wall Street zur Wochenmitte wieder auf grün. Ein von den Anlegern gefeierter Boeing-Ausblick gab eine positive Marschrichtung für den Dow Jones Industrial vor, der nach der ersten Handelsstunde um 0,66 Prozent auf 26 248,49 Punkte stieg. Am Vortag hatte er noch den größten Tagesverlust seit Mai vergangenen Jahres erlitten.

Während der größte Belastungsfaktor - ansteigende Renditen am Anleihemarkt - am Mittwoch verblasste, lässt der Jobaufbau in der Privatwirtschaft der USA Gutes erwarten für den offiziellen Arbeitsmarktbericht am Freitag. Alle Augen sind nun am Abend auf den nächsten Zinsentscheid der US-Notenbank Fed gerichtet. Besonders im Rampenlicht steht die Sitzung auch, weil es die letzte unter der Leitung von Janet Yellen ist.

Mit dem Dow erholten sich auch die übrigen Indizes am Mittwoch ein Stück weit von ihren jüngsten Verlusten. Für den breit gefassten S&P 500 ging es um 0,32 Prozent auf 2831,57 Punkte bergauf. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 legte 0,60 Prozent auf 6972,51 Zähler zu.

Ein optimistischer Ausblick trieb die Aktien von Boeing an der Dow-Spitze um 6 Prozent auf Rekordniveau. Ein Produktionsrekord und die US-Steuerreform haben dem Luftfahrt- und Rüstungskonzern 2017 den höchsten Gewinn seiner Geschichte beschert. Im laufenden Jahr will Konzernchef Dennis Muilenburg bei Absatz und Gewinn noch höher hinaus. Goldman-Experte Noah Poponak lobte nicht nur das vierte Quartal, sondern auch die Zielmarken für 2018, die allesamt besser als erwartet seien.

Weitere Zahlenvorlagen ergaben aber ein insgesamt gemischtes Bild. Beim Pharmakonzern Eli Lilly sorgten übertroffene Erwartungen beim bereinigten Gewinn im vierten Quartal nicht für Jubelstürme unter den Anlegern. Die Aktien rutschten nach solidem Start mit 4,5 Prozent ins Minus ab. Unter dem Strich stand im Schlussquartal ein hoher Verlust zu Buche - vor allem wegen der US-Steuerreform.

AMD hingegen überraschte im Schlussquartal positiv, für die Papiere des Chipherstellers ging es um 5,5 Prozent bergauf. Papiere des Computerspielherstellers Electronic Arts machten wegen eines überzeugenden Ausblicks sogar einen Satz nach oben um mehr als 9 Prozent. Bei Juniper war das Bild gerade anders herum: Die Zielmarken des Netzwerkspezialisten enttäuschten und ließen die Anteilsscheine um 9 Prozent absacken.

General Electric legten im Dow um 1,35 Prozent zu und starteten so einmal mehr einen Erholungsversuch. Zuletzt hatten sich diese aber stets als nicht nachhaltig erwiesen. Apropos Dow: Nach Einschätzung der Deutschen Bank droht der kriselnden Industrie-Ikone der Abstieg aus dem US-Leitindex. Dies beunruhigte die Anleger am Mittwoch aber nicht./tih/stk