NEW YORK (awp international) - Moderate Gewinne haben auch am Dienstag wieder für Rekorde an den US-Börsen ausgereicht. Diesmal schwächelten anschliessend aber nicht die Standardwerte, sondern die Aktienkurse an der Technologiebörse Nasdaq, wo es 2017 überdurchschnittlich stark nach oben gegangen war. Der weiter erstarkende US-Dollar, der amerikanische Waren für Käufer im Ausland verteuern kann, schob am Dienstag deutlichen Aufschlägen einen Riegel vor. Zudem gab es keine marktbewegenden Konjunkturnachrichten. Auch Unternehmensmeldungen waren Mangelware.

Zuletzt verbuchte der US-Leitindex Dow Jones Industrial ein Plus von 0,28 Prozent auf 25 352,92 Punkte. Der S&P 500 stand 0,17 Prozent höher bei 2752,37 Punkten. Die Experten der Deutschen Bank hoben ihre Prognose für das marktbreite Börsenbarometer an: Sie trauen ihm nun bis Jahresende einen Anstieg auf 3000 Punkte zu - davor waren sie von 2850 Punkten ausgegangen. Im Schlussquartal 2017 sollten sich die Gewinne der Index-Unternehmen sehr robust entwickelt haben, hiess es zur Begründung. Derweil trat der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 am Dienstag zuletzt mit einem Plus von 0,04 Prozent bei 6679,10 Zählern fast auf der Stelle.

Die wenigen Unternehmensnachrichten wurden eher negativ aufgenommen. Die Aktien von GoPro büssten weitere 5,64 Prozent auf 6,19 US-Dollar ein, blieben aber über ihrem Rekordtief vom Vortag, von dem aus sie ihre Verluste bis Handelsende deutlich eingedämmt hatten. Der Action-Kamerahersteller hatte die Anleger zu Wochenbeginn mit dem Ausstieg aus dem Drohnen-Geschäft und einem gesenkten Umsatzziel geschockt.

Beim Stahlkonzern AK Steel sorgte eine negative Studie für einen Kursrutsch von 9,19 Prozent auf 6,03 Dollar. Das Analysehaus Jefferies strich seine Kaufempfehlung - das von 5,25 auf 6,50 Dollar angehobene Kursziel half der Aktie nicht.

Die an der Wall Street gelisteten Anteilscheine des chinesischen Internethändlers Alibaba profitierten nicht davon, dass Gründer Jack Ma eine Zweitnotiz in Hongkong erwägt: Sie sanken um 0,16 Prozent. Der Amazon-Konkurrent hatte im September 2014 den Schritt auf das US-Börsenparkett gewagt. 25 Milliarden US-Dollar wurden damals bei einem Ausgabepreis von 68 Dollar je Alibaba-Anteil eingenommen. Es war der bislang weltweit grösste Börsengang.

Inzwischen kostet ein Alibaba-Papier etwa 190 Dollar und die Marktkapitalisierung beläuft sich auf rund 485 Milliarden Dollar. Zum Vergleich: Apple hat aktuell den weltweit grössten Börsenwert mit fast 884 Milliarden Dollar, der von Google-Mutter Alphabet liegt bei knapp 769 Milliarden. Amazons Marktkapitalisierung beläuft sich auf fast 600 Milliarden Dollar./gl/he