NEW YORK (awp international) - Dem US-Aktienmarkt winkt am Freitag ein verhaltener Handelsauftakt. Nach einem mässig ausgefallenen Arbeitsmarktbericht taxierte der Broker IG den Dow Jones Industrial eine Dreiviertelstunde vor dem Startschuss 0,03 Prozent tiefer bei 19 894 Punkten. Der Schwächephase des New Yorker Leitindexes zwischen den Feiertagen waren nach dem verlängerten Neujahrswochenende zunächst moderate Gewinne gefolgt - bereits am Donnerstag hatte er aber letztlich auf der Stelle getreten.

Für die erste Handelswoche des Jahres zeichnet sich damit aktuell ein Plus von über einem halben Prozent für den Dow Jones ab. Weiter im Fokus steht die psychologisch wichtige Marke von 20 000 Punkten, die der Index in den vergangenen Wochen trotz wiederholter Anläufe nicht hatte knacken können.

Wie das US-Arbeitsministerium berichtete, hatte die amerikanische Wirtschaft im Dezember etwas weniger neue Jobs geschaffen als erwartet. Der Stellenaufbau in den beiden Vormonaten wurde jedoch nach oben revidiert. Zudem stiegen die Löhne stärker als prognostiziert. Die Arbeitslosenquote legte erwartungsgemäss ebenfalls leicht zu.

Analyst Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) sprach von einer soliden Beschäftigungsentwicklung. Der Arbeitsmarkt steuere weiter auf eine Vollbeschäftigung zu und die Lohnentwicklung nehme Fahrt auf. Entsprechend dürfte sich nichts an der Erwartung mehrerer Zinserhöhungen durch die US-Notenbank Fed im laufenden Jahr ändern.

Amgen-Aktien zogen dank des Etappensiegs in einem Patentstreit schon vorbörslich um viereinhalb Prozent an. Ein US-Gericht ordnete an, dass der französische Pharmakonzern Sanofi und sein US-Partner Regeneron den Verkauf ihres Cholesterin-Senker Praluent stoppen müssen, da dieser Patentrechte des amerikanischen Biotech-Konzerns verletze. In Europa verloren Sanofi-Titel trotz der angekündigten Revision zweieinhalb Prozent. Die Anteilsscheine von Regeneron büssten vor dem Handelsstart an der Wall Street knapp sechs Prozent ein.

Bei T-Mobile US blieb eine vorbörsliche Kursreaktion auf den berichteten, starken Kundenzustrom aus. Die amerikanische Mobilfunktochter der Deutschen Telekom konnte im vergangenen Jahr unter dem Strich 4,1 Millionen neue Vertragskunden gewinnen und übertraf die erst jüngst angehobene Zielmarke. Sie habe damit aber lediglich die Markterwartungen erfüllt, schrieb Analyst Cengiz Sen von der Investmentbank Equinet. Zudem sei die Telekom-Tochter hoch verschuldet und die Aktie noch dazu deutlich höher bewertet als die des Mutterkonzerns.

Knapp im Plus präsentierten sich Boeing-Titel . Kreisen zufolge winkt dem Flugzeugbauer ein Grossauftrag aus Indien. Die Billigairline SpiceJet werde vermutlich 92 Boeing 737-Jets bestellen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Situation vertraute Personen. Der US-Konzern habe sich in langen Verhandlungen gegen den europäischen Rivalen Airbus durchgesetzt./gl/jha/