NEW YORK (awp international) - Die US-Aktienmärkte dürften nach dem langen Feiertagswochenende ihre Rekordjagd am Dienstag fortsetzen. Dabei sollte der US-Leitindex Dow Jones Industrial erstmals in seiner langen Geschichte die Marke von 26 000 Punkten überwinden. Die für die meisten Unternehmen gewinnsteigernde US-Steuerreform, der schwache US-Dollar sowie Hoffnungen auf überwiegend gute Quartalsergebnisse der Unternehmen sollten den Kursen weiteren Auftrieb geben.

Der Broker IG taxierte den Dow rund eine dreiviertel Stunde vor Handelsstart 0,89 Prozent höher bei 26 035 Punkten. Am Freitag war das weltweit wichtigste Börsenbarometer um fast 1 Prozent auf ein Rekordhoch gestiegen und hatte den Gewinn im neuen Jahr bereits auf rund 4,4 Prozent ausgebaut. Erst vor einer Woche war erstmals die 25 000-Zähler-Marke gefallen. Auch die anderen US-Leitindizes hatten am Freitag neue Bestmarken aufgestellt.

Auf Unternehmensseite dürften General Electric im Anlegerfokus stehen. Der US-Industriekonzern muss für sein Altgeschäft mit nordamerikanischen Lebens- und Krankenversicherungen im vierten Quartal eine Belastung von 6,2 Milliarden Dollar verbuchen. Verteilt über einen Zeitraum von sieben Jahren wird die Finanzsparte GE Capital nun rund 15 Milliarden Dollar an Deckungsreserven bilden und deshalb die Dividendenzahlungen an die Mutter vorerst einstellen. Im vorbörslichen Handel verloren die GE-Aktien zuletzt 3,3 Prozent an Wert.

Dagegen ging es für UnitedHealth-Papiere vorbörslich um 1,5 Prozent nach oben. Der US-Krankenversicherer hat aufgrund der Steuerreform in seinem Heimatland das Gewinnziel für das laufende Jahr kräftig erhöht. Das Unternehmen rechnet für 2018 nun mit einem bereinigten Nettoergebnis von 12,30 bis 12,60 US-Dollar je Anteilsschein. Im November wurde noch ein Gewinn von 10,55 bis 10,85 Dollar je Aktie erwartet.

Die Citigroup-Titel verteuerten sich vorbörslich sogar um 3,3 Prozent. Die US-Steuerreform hat bei der US-Grossbank 2017 zwar zu einem gigantischen Verlust geführt. Doch das eigentliche Geschäft läuft profitabel. Deshalb versicherte Bankchef Michael Corbat den Aktionären, in den kommenden Jahren wie geplant mindestens 60 Milliarden Dollar an sie auszuschütten.

Die Titel von Qualcomm profitierten von einer positiven Analystenstudie und zogen um 0,8 Prozent auf 65,90 Dollar an. Das Halbleiterunternehmen hat seine Aktionäre aufgefordert, das feindliche Übernahmeangebot von Broadcom abzulehnen. Zudem hat das japanische Analysehaus Nomura die Qualcomm-Aktien von "Neutral" auf "Buy" hochgestuft und das Kursziel von 58 auf 75 Dollar angehoben./edh/jha/