NEW YORK (awp international) - Die Anleger an den US-Börsen werden vorsichtiger. Nach den jüngsten Rekorden und vor den erwarteten Unterschriften unter das erste US-chinesische Handelsabkommen dürften sie Risiken meiden. Belastet wird die Stimmung weiterhin vor allem von Berichten, dass existierende Zölle wahrscheinlich nicht vor der US-Präsidentschaftswahl im November beseitigt würden. Zudem, so hiess es, arbeite die USA an einer Vorschrift, die die Geschäftsbeziehungen zu dem chinesischen Informations- und Kommunikationstechnologie-Konzern Huawei einschränken soll.

Auch die startende Berichtssaison verläuft holprig. Auf die starken Quartalszahlen der US-Bank JPMorgan und auch von der Citigroup am Vortag folgten nun überraschend schwache Ergebnisse der Investmentbank Goldman Sachs und auch die Bank of America konnte nicht begeistern.

Vor diesem Hintergrund dürfte der Konjunkturbericht der US-Notenbank im späteren Handelsverlauf in den Hintergrund rücken. Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial rund eine Dreiviertelstunde vor dem Börsenauftakt mit 0,02 Prozent im Minus bei 28 935 Punkten.

Das wohl bekannteste Börsenbarometer der Welt war zuletzt am Dienstag wie auch der S&P 500 und der Nasdaq-Auswahlindex 100 auf einen neuen Rekordwert geklettert. Im Verlauf hatte der Schwung aber nachgelassen.

Während das Handelsgeschäft der Bank of America im vierten Quartal zwar überraschend stark verlief und so mancher Analyst durchaus von "soliden Zahlen" sprach, enttäuschten die schwächelnden Erträge im Privatkundengeschäft. Der Investmentbank Goldman Sachs gelang es nicht einmal, beim Quartalsgewinn je Aktie die geringste der Analystenschätzungen zu erreichen.

Blackrock indes gab für das vierte Quartal einen Rekordstand des Gesamtvermögens bekannt. Zudem übertraf das bereinigte Quartalsergebnis je Aktie die durchschnittliche Analystenschätzung, während die Umsätze den Erwartungen entsprachen. Während die Blackrock-Aktie vorbörslich um etwas mehr als 1 Prozent zulegte, gaben die der BofA um 0,4 Prozent nach und die Goldman-Papiere büssten 0,7 Prozent ein.

Um 0,2 Prozent ging es vorbörslich für die Papiere von UnitedHealth abwärts. Der im Dow notierte Krankenversicherer verdiente im abgelaufenen Jahresviertel mehr als erwartet und auch die Margen verbesserten sich. Die Aktie hatte allerdings erst vor Weihnachten ein Rekordhoch markiert, so dass Anleger nun Gewinne mitnehmen dürften.

Beyond Meat litten vor dem Handelsstart mit minus 4,7 Prozent unter einem negativen Analystenkommentar. Bernstein-Analystin Alexia Howard senkte die Aktie des Fleischersatzherstellers auf "Market-Perform". Nach der jüngsten Rally sei das Verhältnis von Chancen und Risiken nicht mehr attraktiv, schrieb sie. Dabei verwies Howard auf den über 50-prozentigen Kurssprung der Aktie seit Jahresbeginn, nachdem Fastfood-Gigant McDonald's informiert hatte, Beyond-Meat-Produkte versuchsweise in weiteren kanadischen Filialen anbieten zu wollen./ck/jha