Die Vorsicht findet ihren Weg zurück an die Börsen, die seit Jahresbeginn nur Optimismus und Dynamik nach oben kannten. Gerade der Deutsche Aktienindex DAX (WKN: 846900 / ISIN: DE0008469008) aber leidet in besonderem Maße unter der Korrektur der Weltbörsen, da er die Rally zuvor gar nicht richtig mitgemacht hat. Nach oben ging der Markt kaum mit, verliert jetzt nach unten aber in gleichem Maße oder sogar noch stärker. Dass der Euro im Verlauf des heutigen Handels wieder nach oben drehte, sorgte für zusätzlichen Druck auf den deutschen Aktienmarkt. Die Bären wittern im Deutschen Aktienindex nun Morgenluft. Sie müssen allerdings einen Rückfall unter 13.130 Punkten erreichen, sonst bleibt es während der laufenden kleineren Korrektur bei bloßen Achtungserfolgen.

Die Angst greift um sich, dass die Chefin der amerikanischen Notenbank bei ihrer letzten Sitzung vor Ende ihrer Amtszeit noch einmal verbal die geldpolitischen Schrauben anziehen könnte. Der Mix aus einem Anstieg der Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen auf über 2,7 Prozent, die Unsicherheit über die anstehende Rede von US-Präsident Trump und der Fed-Sitzung passt nicht ins Konzept der erfolgsverwöhnten Investoren. Als die Renditen das letzte Mal die Marke von 2,6 Prozent überstiegen, gab es ein kurzes Gewitter an den Börsen. Mehr wurde aber nicht daraus. Damit ist auch dieses Mal die Hoffnung, dass die Kurse bis auf kurzfristige Volatilität ihre Richtung nicht vollständig drehen werden.

Jochen StanzlEin Beitrag von Jochen Stanzl

Er ist Chef-Marktanalyst bei CMC Markets, Frankfurt. Davor war Jochen Stanzl über 15 Jahre bei der BoerseGo AG als Finanzmarktanalyst tätig und hat unter anderem die Portale GodmodeTrader, Jandaya und die Investment- und Analyseplattform Guidants mit aufgebaut und als erfolgreiche Kanäle in der deutschen Trading-Community etabliert. Sein analytischer Fokus liegt auf der Kombination aus technischer und fundamentaler Analyse von Währungen, Rohstoffen, Anleihen und der weltweiten Aktienmärkte.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die CASMOS Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

Bildquellen: CMC Markets / markteinblicke.de