Nur acht Handelstage brauchte der Dow Jones (WKN: 969420 / ISIN: US2605661048) für den Weg von der runden Marke von 25.000 für die nächsten tausend Punkte, wenn heute nach dem Feiertag in den USA nichts mehr dazwischen kommt. Dieser Dynamik an der Wall Street konnte sich auch der DAX (WKN: 846900 / ISIN: DE0008469008) kurz nach Börsenstart nicht entziehen und wagte den Sprung nach oben. Aber genauso schnell wie es nach oben ging, folgte die Rückkehr in die Verlustzone. Der starke Euro und die Angst davor, dass auch der Wall Street irgendwann die Kraft ausgehen könnte, sorgen für zunehmende Nervosität auf dem Frankfurter Börsenparkett. Die heutige Volatilität könnte ein Signal dafür sein, was uns in diesem Börsenjahr erwartet.

Geht die Rally im Euro in dem Tempo weiter wie seit dem Jahresbeginn, dürften die Bäume an der Frankfurter Börse auch in den kommenden Wochen nicht in den Himmel wachsen. Mit 1,23 US-Dollar kostet die Gemeinschaftswährung so viel wie seit über drei Jahren nicht mehr und die runde 1,25er Marke ist nicht mehr weit. Der Weg dahin ist aus technischer Sicht frei, wenn die Europäische Zentralbank in den kommenden Tagen nicht die richtigen Worte findet, den Anlegern wieder etwas die Angst vor einer zu schnellen Rückkehr zur Normalität in Sachen Geldpolitik und Zinsen zu nehmen.

Während also die US-Börsen das Tempo nach oben noch einmal angezogen haben, bremst der stärkere Euro die Aktien diesseits des Atlantiks. Andersherum formuliert stützt die Wall Street noch den DAX und verhindert Schlimmeres. Sollte aber auch hier irgendwann einmal Luft abgelassen werden, könnten die Verluste hierzulande noch stärker ausfallen.

Jochen StanzlEin Beitrag von Jochen Stanzl

Er ist Chef-Marktanalyst bei CMC Markets, Frankfurt. Davor war Jochen Stanzl über 15 Jahre bei der BoerseGo AG als Finanzmarktanalyst tätig und hat unter anderem die Portale GodmodeTrader, Jandaya und die Investment- und Analyseplattform Guidants mit aufgebaut und als erfolgreiche Kanäle in der deutschen Trading-Community etabliert. Sein analytischer Fokus liegt auf der Kombination aus technischer und fundamentaler Analyse von Währungen, Rohstoffen, Anleihen und der weltweiten Aktienmärkte.

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Bildquellen: CMC Markets / markteinblicke.de