FRANKFURT (awp international)

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AKTIEN

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DEUTSCHLAND: - STABILISIERUNGSVERSUCH - Der Dax kann am Freitag zumindest vorerst wohl Absacken unter die Marke von 13 000 Punkten abwenden. Nach der erneuten Verkaufswelle, die den Leitindex am Vortag wieder erfasst hatte, steuert er am Tag des grossen Verfalls an den Terminbörsen auf einen Stabilisierungsversuch zu. Der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex zwei Stunden vor Handelsbeginn gut ein Prozent höher auf 13 167 Punkte. Der X-Dax hatte am Vorabend bereits unter der runden Marke gelegen. Die hohe Inflation und steigende Zinsen schürten bei den Investoren zuletzt wieder die Angst vor einer Wirtschaftskrise. Angesichts des Ausmasses des Abverkaufs - in einem extrem nervösen Marktumfeld hat der Dax binnen weniger Tage rund 1700 Punkte oder mehr als elf Prozent verloren - sehen Experten aktuell aber noch nicht mehr als eine Gegenbewegung. "Das Geld wird global teurer, und es hat noch einen weiten Weg vor sich", sagten am Morgen die Experten der niederländischen Bank ING mit Blick auf die Zinserhöhungen am Vortag in der Schweiz und Grossbritannien. Gegen den Trend beliess nun aber Japans Notenbank ihre Geldpolitik extrem gelockert. Der Verfall von Kontrakten an den Terminbörsen könnte am Freitag wieder grössere Schwankungen mit sich bringen.

USA: - VERLUSTE - Die Kursgewinne vom Vortag nach der Zinserhöhung in den USA sind nur einen Tag später schon wieder Makulatur. Eine straffere Geldpolitik der Notenbanken von Hongkong, England und überraschend auch der Schweiz haben den Investoren am Donnerstag die Risiken der weltweiten Inflation erneut deutlich vor Augen geführt - mitsamt der damit verbundenen Gefahr einer Rezession. In diesem für Aktien denkbar schlechten Umfeld büsste der Dow Jones Industrial 2,42 Prozent auf 29 927,07 Punkte ein. Das Börsenbarometer fiel erstmals seit Anfang vergangenen Jahres wieder unter die 30 000-Punkte-Marke. Seit dem Rekordhoch im November 2021 hat der Dow rund ein Drittel eingebüsst. Der marktbreite S&P 500 verlor 3,25 Prozent auf 3666,77 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 sackte um 4,02 Prozent auf 11 127,57 Punkte noch stärker ab.

ASIEN: - ÜBERWIEGEND VERLUSTE, GEWINNE IN CHINA - Die wichtigsten Aktienmärkte in Asien haben am Freitag mehrheitlich nachgegeben. In Tokio fiel der japanische Leitindex Nikkei 225 kurz vor Handelsende um 1,4 Prozent. So widersetzt sich Japans Zentralbank dem globalen Trend zur geldpolitischen Straffung im Kampf gegen die hohe Inflation und lässt die Zügel trotz der rasanten Talfahrt des Yen extrem gelockert. Auch in Südkorea und Australien ging es nach unten an den Aktienbörsen. Der Hang-Seng-Index in Hongkong legte hingegen zuletzt um ein Prozent zu. Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen des chinesischen Festlands gewann 0,7 Prozent.

DAX	                13038,49    -3,31%
XDAX	                12984,69    -4,28%
EuroSTOXX 50	  3427,91    -2,96%
Stoxx50	          3371,12    -2,10%

DJIA	                29927,07    -2,42%
S&P 500	          3666,77    -3,25%
NASDAQ 100	11127,57    -4,02%

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ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL

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RENTEN:

Bund-Future    144,31    +0,45%

DEVISEN:

Euro/USD       	1,0525    -0,23%
USD/Yen             133,95    1,33%
Euro/Yen       	140,99    1,10%

ROHÖL:

Brent      119,23    -0,58 USD
WTI        116,90    -0,69 USD

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PRESSESCHAU

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bis 07.00 Uhr:

- Ungarn stellt sich quer gegen Mindeststeuer in der EU, Welt

- Bayern, Hessen und Baden-Württemberg planen neuen Anlauf für die Impfpflicht, auch Thüringen soll dafür sein/Bund und andere Länder zeigen sich irritiert, Welt

- "Dann landen wir in ein paar Jahren im nächsten Krieg", der ehemalige Grünen-Politiker Ralf Fücks warnt vor einer Apeasement-Politik des Westens, Interview, Welt

- Markus Friedrich, Professor für Verkehrsforschung an der Universität Stuttgart, hält das Projekt einer Metro-Schnellbahn, die Europa verbindet, für machbar, Interview, Welt

- "Keinen Grund zur Sorge oder Notwendigkeit gegenzusteuern", der Virologe Hendrik Streeck sieht Politik und Gesundheitsämter trotz überraschend stark steigender Corona-Zahlen vor allem in der Pflicht, sich auf Herbst und Winter vorzubereiten. Interview, Welt

- Chinesischer Aktivist Nathan-Law fordert nach Ukraine-Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz auch eine Reise des SPD-Politikers nach Taiwan, um Signal in Richtung Peking zu setzen, Bild

- Die Bestellung der Politologin und Journalistin Ferda Ataman zur Antidiskriminierungsbeauftragten durch die Ampel-Regierung trifft auf viel Kritik, Bild

- Israels Luftangriffe in Syrien wurden in den vergangenen Jahren hinter den Kulissen vielfach mit den USA abgestimmt, WSJ

- DGB-Chefin Yasmin Fahimi warnt vor "ökonomischem Selbstmord" bei Klimaschutz, Osnabrücker Zeitung

- Städtetagspräsident Markus Lewe fordert Massnahmen gegen Corona-Sommerwelle, Funke

- "Auch eine Wohnung mit 18 oder 19 Grad kann noch gut bewohnt werden", Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, fordert Änderungen von rechtlichen Rahmenbedingungen, um als Konsequenz aus gedrosselten russischen Gaslieferungen die Einsparung von Energie zu erleichtern, Rheinische Post

bis 23.45 Uhr:

- SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich hat Hoffnungen auf Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine geäussert und davon abgeraten, sich an der Debatte über Kriegsziele zu beteiligen, Gespräch, Rheinische Post

- Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ist unter Bedingungen zu einem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Moskau bereit, Gespräch, TF1

- Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, erwartet von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) Überzeugungsarbeit in der EU für einen Kandidatenstatus des Landes, Gespräch, ZDF

bis 22.50 Uhr:

- Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) will mehr Distanz zu China, Gespräch, HB

- Die Produktivität der wissenschaftlichen Forschung sinkt seit Jahrzehnten. Um sie wieder zu steigern, brauchen wir einen Neustart, Gastbeitrag von Merck-Chefin Belén Garijo, HB

- "Es ist wichtig, dass der EZB-Rat Entschlossenheit zeigt", Gespräch mit EZB-Chefvolkswirt Peter Praet, BöZ

- "Wir sind im Auge des Sturms", Gespräch mit Mainfirst-Fondsmanager Thoma Meier, BöZ

- "Akzeptanz für Netzausbau wächst", Gespräch mit Tennet-Vorständen Arina Freitag und Tim Meyerjürgens über Habecks unzureichendes Osterpaket, knisternde Fernleitungen und Fallstricke beim Wasserstoffausbau, FAZ

- Der ukrainische Aussenminister Dmytro Kuleba hat den Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz in Kiew als wichtigen Schritt zur Wiederherstellung gegenseitigen Vertrauens bezeichnet, Gespräch, ARD

- Angesichts der gedrosselten Gaslieferungen des russischen Staatskonzerns Gazprom hat der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) eine staatliche Absicherung der Stadtwerke vor wirtschaftlichen Turbulenzen gefordert, Gespräch mit Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing, Rheinische Post

- Trotz der erwarteten Corona-Sommerwelle will die Ständige Impfkommission (Stiko) ihre Empfehlung für eine vierte Schutzimpfung vorerst nicht ausweiten, Gespräch mit Vorsitzendem Thomas Mertens, Rheinische Post

- Angesichts der gedrosselten russischen Gaslieferungen nach Deutschland hat der Hautgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes (DStGB), Gerd Landsberg, Bürger, Wirtschaft und Kommunen zum verstärkten Energiesparen aufgerufen, Rheinische Post

- Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (FDP) schliesst als Konsequenz auf gesenkte Gaslieferungen durch Russland auch gesetzliche Massnahmen zu Energie-Einsparungen nicht aus, Gespräch, ARD

bis 21.00 Uhr:

- IG-Metall-Chef Jörg Hofmann hat an die VW-Spitze appelliert, sich bald mit dem Engagement des Konzerns in der chinesischen Provinz Xinjiang auseinanderzusetzen, Gespräch, Braunschweiger Zeitung/Wolfsburger Nachrichten

- Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) hat die deutschen Hochschulen aufgefordert, sich von den chinesischen Konfuzius-Instituten zu trennen, Interview, HB

- Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) führt die aktuelle Innovationsschwäche der deutschen Wirtschaft auf die Risiko-Abneigung vor allem des deutschen Mittelstandes zurück, Interview, HB

- Der Bund prüft die Ansiedlung eines schwimmenden Flüssiggas-Terminals in der Ostsee vor Lubmin bei Greifswald - "Hierzu laufen derzeit klärende Gespräche", Präsident der Bundesnetzagentur Klaus Müller, Rheinische Post

- Die Co-Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Britta Hasselmann, hat nach der Kiew-Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) an die EU-Kommission appelliert, der Ukraine und der Republik Moldau eine europäische Perspektive zu geben, Gespräch, Rheinische Post

- Die Union im Bundestag kritisiert das Ergebnis der Gespräche von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in der Ukraine, Gespräch mit Fraktionsvize Johann Wadephul (CDU), Welt

- Der Grünen-Politiker Jürgen Trittin hat das Ergebnis des Besuchs von Kanzler Olaf Scholz (SPD) in der Ukraine begrüsst, Gespräch, HB

- Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD): "Es wird keinen 'Diktatfrieden' geben", Gespräch, ZDF

/mis