FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Mit den Umsatzspitzenreitern in 2018, Qiagen und Amazon, haben Anleger 2018 keinen Fehler gemacht. Qiagen hielt sich und Amazon kam auf ein Plus von 30 Prozent. Auf den Plätzen drei bis zehn der meistgehandelten internationalen Aktien auf Xetra stehen die RTL Group, Apple, Steinhoff, Alibaba, Facebook, BP, Tesla und Netflix - letztere mit einem Kursplus von 40 Prozent.

10. Januar 2019. FRANKFURT (Börse Frankfurt). 2018 war für Aktienanleger kein gutes Jahr, mit Ausnahme von Brasilien und Indien hat kein größerer Aktienmarkt zugelegt. Hierzulande interessierten sich Anleger im Handel mit internationalen Werten vor allem für Qiagen, Amazon und die RTL Group, wie die Liste der meist gehandelten ausländischen Aktien auf Xetra im Gesamtjahr 2018 zeigt - gerechnet nach Handelsvolumen. Auf die drei Spitzenreiter folgen Apple, Steinhoff, Alibaba, Facebook, BP, Tesla und Netflix.

Bei FAANG ist Differenzieren angesagt

Neben Amazon, Apple und Netflix wurden auch die anderen großen US-Tech-Konzerne viel gehandelt. Die FAANG - Facebook, Amazon, Apple, Netflix und Google (jetzt Alphabet) - erlebten 2018 einen rasanten Aufstieg, der im Oktober allerdings abrupt endete. Auf über 200 Euro war der Apple-Kurs an der Börse Frankfurt (WKN 865985) im Herbst geklettert, jetzt sind es nur noch 132 Euro. "Apple hat 2018 8 Prozent verloren, Alphabet (WKN A14Y6F) legte 8 Prozent zu", stellt Roland Stadler von der Baader Bank fest. Während Facebook (WKN A1JWVX) dank zahlreicher Krisen noch deutlichere Verluste verzeichnete, kam Amazon (WKN 906866) auf ein Plus von 30 Prozent.

Auch für andere viel gehandelte ehemalige Highflyer wie Nvidia ging das Jahr nicht gut zu Ende. So kommt die Aktie von Nvidia (WKN 918422), einem der größten Entwickler von Grafikprozessoren und Chipsätzen, auf ein kräftiges Minus. Grund war der Bitcoin-Absturz, für die Produktion der Digitalwährung werden auch Grafikkarten benötigt. Unterdessen steht für Tesla (WKN A1CX3T) auf Jahressicht immer noch ein kleines Plus - trotz zahlreicher Negativnachrichten vom Unternehmen und Entgleisungen des Tesla-Chefs Elon Musk.

Berg- und Talfahrt bei AMD

Viel Nerven brauchten Aktionäre des US-Chipentwicklers AMD (WKN 863186), die ebenfalls rege gehandelt wurde. Der Aktienkurs verdreifachte sich von 9 Euro Anfang Januar auf 27 Euro im September, halbierte sich dann aber wieder auf 14 Euro, aktuell sind es 17,24 Euro. "Nach der Krise hat das Unternehmen gut aufholen können", stellt Vorhauser fest. "Auf der derzeit stattfindenden Consumer Electronics Show in Las Vegas hat AMD die schnellsten Prozessoren für Notebooks vorgestellt."

Unter dem Aufstieg von Netflix (WKN 552484) und anderen Streaming-Diensten leiden die traditionellen Medienunternehmen wie die RTL Group, wie Stadler bemerkt. Während sich die Netflix-Aktie 2018 um 40 Prozent auf 224 Euro verteuerte, gab die Aktie der RTL Group (WKN 861149) um 31 Prozent auf 46,50 Euro nach. VorhauserVorhauser

Ölkonzerne: erst Höhenflug, dann Schwäche

Zu den Börsenlieblingen zählten 2018 die Öl- und Gaskonzerne - allerdings nur bis zum Oktober. Bis dahin war der Ölpreis auf 86 US-Dollar je Barrel Brent gestiegen, dann aber bis Weihnachten bis auf 50 US-Dollar abgestützt. Die Ölkonzerne BP, Royal Dutch Shell und Total mussten Federn lassen, die Kursgewinne waren schnell wieder weg. Dagegen steht für die Gazprom-Aktie (WKN 903276) 2018 unter dem Strich noch ein kleines Plus, wie Stadler feststellt. Vorhauser ist optimistisch, was die weitere Entwicklung der Ölaktien angeht: "Viele Rohstoffexperten prognostizieren jetzt wieder einen Brent-Preis von 60 bis 70 US-Dollar."

Der Kurs des Umsatzspitzenreiters Qiagen (WKN A2DKCH) hat sich 2018 kaum verändert - angesichts der allgemeinen Kursverluste schon etwas Besonderes. Um 5 Prozent nach oben ging es unterdessen für den ebenfalls viel gehandelten Schweizer Biotech- und Pharmakonzern Novartis (WKN 904278), auch der Start in das neue Jahr gelang. "Novartis hat gerade von der US-Gesundheitsbehörde FDA den Status Therapiedurchbruch für seinen Produktkandidaten Crizanlizumab erhalten", berichtet Vorhauser.

von: Anna-Maria Borse

10. Januar 2019, © Deutsche Börse AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)