FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Hoffnung auf einen geordneten Brexit und robuste Vorgaben aus Asien haben dem deutschen Aktienmarkt am Freitag Auftrieb verliehen. Der Dax stieg im frühen Handel um 1 Prozent auf 11 242,10 Punkte. Er ließ damit das jüngste Hoch vom letzten Freitag hinter sich. Für die zu Ende gehende Börsenwoche zeichnete sich für den Dax damit ein bescheidenes Plus ab.

Der MDax der mittelgroßen Unternehmen legte um 0,48 Prozent auf 23 686,73 Punkte weniger stark zu als der Dax. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 rückte um 0,7 Prozent vor.

Börsianer verwiesen auf einen Bericht der britischen Zeitung "The Sun", demzufolge die nordirische Partei DUP zu Kompromissen bei einem Brexit-Deal bereit sein könnte. "In den Brexit kommt neue Bewegung", sagte Analyst Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Anleger könnten nun wieder stärker auf positive Nachrichten fokussieren und die Risiken eher ausblenden. So gibt es im Haushaltsstreit in den USA immer noch keine Lösung und auch der Handelskonflikt zwischen China und den USA zieht sich hin.

Analyst Michael van Dulken vom Broker Accendo Markets wies mit Blick auf den Bericht in "The Sun" auf das steigende Pfund hin: "Der Markt preist ein, dass die Wahrscheinlichkeit eines ungeordneten Brexit abnimmt".

Aus fundamentaler Sicht könnte der Ifo-Geschäftsklimaindex Impulse liefern. Der viel beachtete Frühindikator für die Stimmung in deutschen Unternehmen dürfte sich im Januar erneut abgeschwächt haben.

Aktien mit Bezug zur Halbleiterbranche trotzten einem schwachen Quartalsumsatz und einem enttäuschender Ausblick von Intel. So stiegen Infineon um 1,4 Prozent und Dialog Semiconductor um 2,6 Prozent. Sie bauten die Gewinne vom Vortag aus, als positive Signale aus der Branche für Aktienkäufe gesorgt hatten. Auch die Aktien des Wafer-Herstellers Siltronic und des LED-Ausrüsters Aixtron knüpften an ihre gute Vortagesentwicklung an.

Papiere des Duftstoff- und Aromaspezialisten Symrise fielen um 2 Prozent. Hier belasteten eher triste Ergebnisse des schweizerischen Kontrahenten Givaudan./bek/mis