FRANKFURT (awp international) - Nach dem Rückschlag zum Wochenstart dürfte der Dax am Dienstag kaum verändert starten. Die durch die Politik von Donald Trump verunsicherten Anleger hielten sich mit neuen Engagements zurück, da am Mittwoch die Zinssitzung der US-Notenbank auf der Agenda stehe, hiess es. Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte rund eine Stunde vor dem Handelsstart einen kleinen Verlust von 0,05 Prozent auf 11 676 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 dürfte unverändert starten.

Am Montag war das deutsche Börsenbarometer um etwas mehr als 1 Prozent gefallen. Der Optimismus der Anleger in puncto Wirtschaftspolitik des US-Präsidenten Donald Trump hatte nach dem umstrittenen Einreise-Dekret einen Dämpfer erhalten. Zwar sei es zu früh, den "Trump Trade" für beendet zu erklären, allerdings seien sich die Anleger inzwischen auch der Risiken dieser Art von Politik bewusster geworden, sagte Analyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets UK.

IM FOKUS STEHEN VOR ALLEM WEITERE US-DATEN

Abgesehen davon dürften weitere Konjunkturdaten im Fokus stehen. In der Eurozone sind das Zahlen zum Wirtschaftswachstum und den Verbraucherpreisen, in den USA vor allem der Chicago Einkaufsmanagerindex und das vom Conference Board veröffentlichte Konsumentenvertrauen. Nachdem bereits am Vortag aktuelle Daten aus den USA überzeugt hatten, dürften die neuen laut Analyst Dirk Gojny von der National-Bank in Essen den Mitgliedern der US-Notenbank Fed wohl "weitere Munition für Zinserhöhungen" liefern.

Die Fed tagt an diesem Mittwoch und auch wenn eine Fortsetzung der Zinswende momentan noch nicht erwartet wird, rechnen Experten mit Hinweisen zum weiteren geldpolitischen Kurs.

DEUTSCHE BANK VORBÖRSLICH SEHR GEFRAGT

Unter den Einzelwerten ragten die Aktien der Deutschen Bank auf der Handelsplattform Tradegate mit einem Gewinn von gut 1,5 Prozent heraus. Börsianer sprachen von "Erleichterung unter den Anlegern", nachdem sich der deutsche Branchenprimus mit der New Yorker Finanzaufsicht im russischen Geldwäsche-Skandal geeinigt hat. Der Dax-Konzern wird ein Bussgeld in Höhe von 425 Millionen Dollar (397 Mio Euro) zahlen. Zudem legt die Bank am Donnerstag ihre Jahresbilanz vor und will, wie Privat- und Firmenkundenchef Christian Sewing dem "Handelsblatt" sagte, 2017 erstmals seit zwei Jahren wieder einen Gewinn erzielen.

Bei der deutschen Reederei Hapag-Lloyd wächst die Hoffnung auf ein Ende der Schifffahrtskrise. "Es gibt erste Zeichen, dass es bald besser wird", sagte Vorstandschef Rolf Habben Jansen der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. Es würden vermehrt Schiffe abgewrackt und die kurzfristigen Frachtraten seien zuletzt gestiegen, wenn auch noch nicht auf ein ausreichendes Niveau. Die Anleger honorierten dies vorbörslich mit einem Plus von 0,5 Prozent.

SYMRISE VON GIVAUDAN BELASTET

Symrise verloren derweil 0,7 Prozent und litten damit unter der Jahresbilanz des Wettbewerbers Givaudan . Der Schweizer Aromen- und Duftstoffe-Hersteller enttäuschte laut Händlern insbesondere gewinnseitig. Ein Börsianer bemängelte vor allem die geringer als erwartet ausgefallene Marge./ag