WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Freitag erneut ein kräftiges Minus eingefahren. Der ATX fiel um 3,33 Prozent auf 2221,09 Punkte. Damit setzte es am vierten Handelstag des Jahres schon das dritte Mal einen Tagesverlust von über zwei Prozent. Im noch jungen Jahr 2016 hat der ATX damit bereits über 7,3 Prozent verloren.

In der Früh hatte es zunächst noch so ausgehen als ob dem heimischen Leitindex nach den jüngsten Kursverlusten eine Stabilisierung gelänge. Börsenturbulenzen in China hatten den ATX am Montag und am Donnerstag deutlich belastet. Doch schon am Vormittag drehte er wieder ins Minus, im Verlauf rutschte er immer tiefer in die Verlustzone.

Nachdem am Nachmittag veröffentlichte Daten vom US-Arbeitsmarkt die Erwartungen deutlich übertrafen, grenzte der ATX seine Verluste vorrübergehend etwas ein. Dies erwies sich jedoch als Strohfeuer - am späten Nachmittag rasselte der heimische Aktienmarkt weiter nach unten.

In Einklang mit dem europäischen Branchentrend verloren die Ölwerte besonders deutlich. Die Aktien der OMV schlossen als Tagesverlierer im ATX mit einem Minus von 6,90 Prozent bei 23,63 Euro. Für Schoeller-Bleckmann lief es mit einem Abschlag von 3,48 Prozent auf 44,14 Euro nicht sehr viel besser. Die Ölpreise gaben im Späthandel einmal mehr deutlich nach. Ein Fass der Nordsee-Ölsorte Brent kostete am späten Nachmittag um zweieinhalb Prozent weniger als am Vortag.

Unter die Räder gerieten außerdem die Index-Schwergewichte Erste Group (minus 5,03 Prozent auf 26,42 Euro) und voestalpine (minus 4,84 Prozent auf 25,36 Euro). Klar im Minus schlossen zudem die Titel der Immofinanz, die um 2,48 Prozent auf 1,93 Euro nachgaben. Die Analysten der französischen Großbank Societe Generale haben ihr Kursziel für die Papiere von 2,70 auf 2,40 Euro gesenkt. Die Anlageempfehlung lautet weiter auf "Buy".

Nur kurzzeitig gestützt von einer positiven Analystenstimme wurde die Lenzing-Aktie. Nachdem die Citigroup ihre Verkaufsempfehlung für die Titel gestrichen hat und sie nun mit "Buy" bewertet, setzten sie sich am Vormittag an die Spitze des prime market. Im Späthandel büßten sie ihre zwischenzeitlichen Gewinne aber wieder ein, schlussendlich stand ein Minus von 0,83 Prozent auf 65,69 Euro zu Buche./dkm/APA/jha