Zürich, 7. November 2012 - Zurich Insurance Group (Zurich) stellte heute eine neue Studie vor, die belegt, dass Outsourcing-Ausfälle mittlerweile eine bedeutende Ursache für Unterbrechungen der Versorgungskette sind.

Dienstleistungsprobleme im Zusammenhang mit Outsourcing sind mit 35 Prozent auf den dritten Rang der Ursachen für Unterbrechungen der Versorgungskette aufgestiegen - 2011 waren es noch 17 Prozent. Dies zeigt, welche Bedeutung Outsourcing-Entscheidungen für das Funktionieren der Versorgungskette haben. Die Studie ergab ausserdem, dass 73 Prozent der Unternehmen 2012 mindestens eine Unterbrechung der Versorgungskette verzeichneten, wobei 39 Prozent der analysierten Störungen nicht von direkten Zulieferern, sondern von deren Lieferanten ausgingen.

532 Unternehmen aus 68 Ländern und 14 Branchen haben an der Studie teilgenommen, die von Zurich unterstützt und vom Business Continuity Institute (BCI) durchgeführt wird.

Weitere Ergebnisse der Studie:

  • Der Hauptgrund für Unterbrechungen der Versorgungskette sind ungeplante Ausfälle der IT- oder Telekommunikationssysteme, die bei 52 Prozent der befragten Unternehmen gewisse oder sogar weitreichende Beeinträchtigungen des Betriebs verursachten. An zweiter Stelle folgen widrige Wetterbedingungen, die sich bei 48 Prozent der Unternehmen auswirkten.
  • Währungsschwankungen sind auf Rang vier vorgerückt. Sie werden zwar üblicherweise nicht im Zusammenhang mit der Geschäftskontinuität betrachtet, doch zeigt das Ergebnis, dass der Kontinuitätsansatz auch breiter ausgelegt werden kann.
  • Die Unterbrechungen haben zudem immer weitreichendere Folgen - so liegen ihre Kosten nun höher als 2011, wobei jedes fünfte Unternehmen angab, durch einen einzelnen Ausfall Verluste in Höhe von über 1 Million Euro verzeichnet zu haben.
  • In Grossbritannien erfassen 75 Prozent der Unternehmen Unterbrechungen der Versorgungskette im Rahmen von Kontinuitätsprogrammen, während dies nur 44 Prozent der befragten US-Unternehmen tun.

Die Studie ergab, dass ein effektives Management der Versorgungskettenkontinuität nicht nur wegen der unmittelbaren Kosten von Unterbrechungen entscheidend ist, sondern auch mit Blick auf die langfristigen Auswirkungen auf das Vertrauen der Interessengruppen sowie den Reputationsschaden, den ein Ausfall der Versorgungskette nach sich ziehen kann.

Nick Wildgoose, Global Supply Chain Product Manager von Zurich Global Corporate, dazu: «Die BCI-Jahresstudie macht wiederum deutlich, dass mehr als 70 Prozent der Befragten unter bedeutenden Unterbrechungen der Versorgungskette zu leiden hatten. In der jüngsten Untersuchung belaufen sich die Kosten für einen einzelnen Ausfall in mehr als 20 Prozent der Fälle auf über 1 Million Euro, bis hin zu 100 Millionen Euro. Es ist daher gerade im derzeitigen wirtschaftlichen Umfeld unerlässlich, dass Unternehmen ausreichend in die Überprüfung der Versorgungskette und das entsprechende Risikomanagement investieren. Dementsprechend sollten Organisationen robuste Pläne zur Sicherstellung der Betriebskontinuität festlegen, welche die Abhängigkeit von Hauptlieferanten und Kunden einbeziehen. Diese Pläne müssen berücksichtigen, was vor einer Unterbrechung vorgekehrt werden muss, was während der Unterbrechung getan werden kann und welche Lehren aus einem solchen Vorfall gezogen werden können. Die Umfrage zeigt einige ermutigende Aspekte, wie beispielsweise den Nutzen, den Organisationen aus gemeinsamen Betriebskontinuitätsübungen mit ihren Lieferanten gezogen haben."

Lyndon Bird FBCI, Technischer Direktor bei BCI, sagte: «Die zunehmenden Unterbrechungen durch Dienstleistungsausfälle bei Outsourcing-Anbietern verdeutlichen, wie wichtig es ist, Dienstleistungsketten getrennt von den herkömmlichen Produktversorgungsketten zu betrachten, wenn es um Ausfallsicherheit geht. Dienstleistungsketten sind komplexer und es kann schwieriger sein, sie wiederherzustellen oder zu ersetzen. Es steht zudem immer weniger internes Wissen zur Verfügung, wodurch die Abhängigkeit vom Outsourcing-Anbieter zunimmt. Darüber hinaus geht es bei der Vertragsvergabe häufig vor allem darum, ein Problem auszulagern oder Kosten einzusparen, was nicht unbedingt geeignete Kriterien für die Auswahl eines Produktanbieters sind.»

Die Studie wird auch vom Chartered Institute of Purchasing & Supply sowie von DHL Supply Chain unterstützt und wurde bereits im vierten Jahr in Folge erstellt.

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