IPO: Düngerkonzern Yara erwägt Börsengang des Geschäfts mit Industrie-Stickstoff
Am 26. Juni 2019 um 09:14 Uhr
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OSLO (dpa-AFX) - Der norwegische Konzern Yara will sich auf das klassische Düngergeschäft konzentrieren und prüft einen Börsengang der Sparte für industrielle Stickstoffprodukte. Yara entwickle sich zu einem Dünger-Anbieter, ein Börsengang des Industrie-Geschäfts wäre ein wichtiger Schritt auf diesem Weg, sagte Konzerchef Svein Tore Holsether im Zuge eines Kapitalmarkttages am Mittwoch in Oslo. Die Aufspaltung könne sowohl Yara als auch dem neuen Unternehmen frische Wachstumsimpulse verleihen. Die Yara-Aktie kletterte nach dem Handelsstart um knapp 2 Prozent.
Vorbereitungen wie die Schaffung einer eigenständigen Gesellschaft ab Juli laufen bereits, eine endgültige Entscheidung wird aber erst Anfang 2020 erwartet. Im Bereich Stickstoffchemikalien produziert Yara unter anderem Ammoniak, Harnstoff, Salpetersäure und technischen Nitrate.
Yara selbst will sich künftig noch mehr auf die Herstellung von Dünger-Premiumprodukten konzentrieren, bei denen in der Regel höhere Gewinnmargen möglich sind als bei Massenprodukten. Eine zunehmend große Rolle spielt zudem das Geschäft mit der digitalen Landwirtschaft, also etwa die technische Überwachung von Pflanzenwachstum und Düngerversorgung mit entsprechenden Handlungsempfehlungen für Landwirte./mis/nas/men
Yara International ASA ist ein weltweit führender Hersteller und Verkäufer von Mineraldünger. Der Nettoumsatz teilt sich wie folgt auf die einzelnen Aktivitäten auf: - Produktion und Verkauf von Mineraldüngern (72,8%): 26,4 Millionen Tonnen im Jahr 2022 an stickstoffhaltigen Einnährstoffdüngern (Kalziumnitrate, Harnstoff usw.), Mehrnährstoffdüngern (auf Stickstoff-, Phosphor- und Kaliumbasis), Spezialdüngern (Pflanzennährstoffprodukte, Kaliumnitrate usw.) sowie Düngemitteln auf Magnesium- und Schwefelbasis. Der Nettoumsatz verteilt sich nach geografischen Gebieten auf Europa (32,9%), Amerika (48,8%), Afrika und Asien (18,3%); - Verkauf von Industriechemikalien (18,5%): 7,4 Millionen Tonnen chemische Produkte auf Stickstoffbasis (einschließlich Ammoniak, Salpetersäure, Ammoniumnitrate) für die Automobil-, Bau-, Abfallbehandlungs-, Schifffahrts-, Chemie-, Bergbau- und Tierfutterindustrie; - Produktion von Ammoniak (8,1%). Die Gruppe entwickelt auch Handelsaktivitäten mit Ammoniak; - Sonstiges (0,6%). Ende 2022 verfügte die Gruppe über 26 Produktionsstandorte weltweit. Der Nettoumsatz verteilt sich geographisch wie folgt: Europa (35,4%), Brasilien (25,6%), Lateinamerika (8%), Asien (12,6%), Nordamerika (12,4%) und Afrika (6%).