WOLFSBURG/WASHINGTON (dpa-AFX) - Der Autokonzern Volkswagen muss laut einem Pressebericht in den USA voraussichtlich ein Fünftel der von den Abgas-Manipulationen betroffenen Autos zurücknehmen. Das wären gut 115 000 Fahrzeuge, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" (Donnerstag) ohne Angabe von Quellen. Die Besitzer sollten den Kaufpreis erstattet oder deutlich günstiger neue Wagen bekommen.

Ein VW-Sprecher aus der Wolfsburger Zentrale wollte das nicht näher kommentieren. Er sagte nur: "Es bleibt dabei, dass wir in engem Kontakt mit den US-Behörden stehen." Eine Sprecherin von Volkswagen in den USA sagte: "Aktuell arbeiten wir weiterhin mit den Behörden zusammen, um so schnell wie möglich genehmigte Lösungen für die Wagen zu finden. Es sind uns keine Aussagen dazu möglich, welche Folgen die vielen verschiedenen denkbaren Lösungen nach sich ziehen könnten."

An der Börse war die Reaktion negativ. Die stimmrechtslosen Vorzugspapiere der Wolfsburger büßten am Donnerstagmorgen fast sechs Prozent ein und fielen auf unter 112 Euro. Der deutsche Leitindex Dax stand mit fast vier Prozent Kursverlusten ebenfalls unter Druck.

Laut "SZ" dürfte auch bei den übrigen der in den USA insgesamt etwa 580 000 betroffenen Wagen ein rascher und kostengünstiger Rückruf kaum möglich sein - anders als in Deutschland. Dort reichen in vielen Fällen in der Werkstatt Software-Updates über den Computer aus, und bei den mittelgroßen Motoren mit 1,6 Liter Hubraum genügt der Einbau eines kleinen, billigen Gitternetzes. In den USA rechne VW dagegen mit größeren Umrüstungen, hohen Kosten und langen Werkstattzeiten./loh/fri/DP/stb