ROM (dpa-AFX) - Der Chef des italienisch-amerikanischen Autokonzerns Fiat Chrysler (FCA)
In den USA steht der Branchenriese im Verdacht, bei rund 100 000 Dieselwagen die Emissionswerte von Stickoxiden gefälscht zu haben. Das hatte das US-Umweltamt EPA am Donnerstag mitgeteilt. Es geht um Software zur Abgaskontrolle, die Fiat Chrysler
Seit Monaten würde FCA mit der US-Umweltbehörde EPA im Kontakt stehen, so Marchionne. "Unsere Emissionen sind ganz klar berichtet worden." Er sei sehr verärgert über die Anschuldigungen. Er hoffe, dass der bevorstehende Regierungswechsel von US-Präsident Barack Obama zu Donald Trump keine Rolle bei dem Fall spiele. "Offensichtlich gab es jemanden bei der EPA, der das Dossier schließen musste, bevor die neue Regierung da ist", so Marchionne. "Aber ich will hoffen, dass es keine politische Angelegenheit ist."
Deutschland geht davon aus, dass bei Fiat ähnlich wie bei Volkswagen unzulässige Software zum Schönen von Abgaswerten zum Einsatz kam, der Hersteller verneint das. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) beruft sich auf Untersuchungen des Kraftfahrt-Bundesamtes. Italienische Behörden sehen hingegen keinen Grund für Beanstandungen, reagierten am Freitag aber zunächst nicht auf entsprechende Anfragen. Die EU-Kommission agiert auf Bitte der Bundesregierung als Vermittler zwischen Deutschland und Italien.
"Wir haben die italienischen Behörden wiederholt gebeten, so bald wie möglich überzeugende Antworten zu geben", sagte eine Sprecherin der EU-Kommission am Freitag. Diese seien bislang ausgeblieben. "Uns geht allmählich die Zeit aus, weil wir die Gespräche über die Konformität von Fiat bald beenden wollen." In Brüssel war von einem Zeitrahmen von einigen Wochen die Rede./reu/DP/mis