Lausanne (awp) - Die Vaudoise Versicherung hat im ersten Halbjahr 2023 mehr verdient und setzt den Wachstumskurs fort. Mit ein Grund für die Ergebnissteigerung war die im Vergleich zum Vorjahr freundlichere Entwicklung an den Finanzmärkten, während die Gruppe in der Deutschschweiz weiter zulegen konnte.

Der Reingewinn der Vaudoise nahm in den ersten sechs Monaten des Jahres um gut 5 Prozent auf 70,0 Millionen Franken zu, wie die genossenschaftlich organisierte Gruppe am Dienstag mitteilte. Der Umsatz erhöhte sich ebenso stark auf 974,3 Millionen Franken.

Klar besser als im vergangenen Jahr fiel die Performance im Anlagegeschäft aus: Die Anlagerendite (nicht annualisiert) stieg auf 1,7 Prozent nach zuvor 1,1 Prozent. Zu Marktwerten errechnet sich auf dem hauptsächlich aus festverzinslichen Anlagen, Immobilien und Wertschriften bestehenden Portfolio eine Performance von 4,0 Prozent, während diese vor Jahresfrist mit 9,2 Prozent klar negativ ausgefallen war.

Wachstum in der Deutschschweiz

Gewachsen ist die Vaudoise vor allem in der mit Abstand grössten Sparte Nichtlebenversicherung. Die gebuchten Prämien legten dort um 5,4 Prozent auf 907,2 Millionen Franken zu, wobei die Wachstumsbemühungen in der Deutschschweiz allein einen Volumenanstieg von 7,3 Prozent zur Folge hatten. Zudem sei die Gruppe im grössten Segment Motorfahrzeugversicherungen stärker als der Markt gewachsen, während die Sachversicherungen (+5,2%) und die Personenversicherungen (+8,8%) gut zulegten.

Die Schaden-Kosten-Quote der Vaudoise verschlechterte sich indes im Vergleich zum angepassten Wert aus dem Vorjahr um 1,6 Prozentpunkte auf 94,8 Prozent. Mit ein Grund dafür ist die Inflation, welche das Bezahlen von Schäden verteuert. Insgesamt stieg die Bruttoschadenbelastung zum Vorjahr um 15 Millionen auf 365,3 Millionen Franken an.

Bei den Lebensversicherungen sei das Prämieninkasso im ersten Halbjahr um 2,2 Prozent auf 52,8 Millionen Franken gestiegen, heisst es weiter. Dazu hätten vor allem die im "Serenity Plan" eingenommen Einmalprämien gut beigetragen. Bei den periodischen Prämien weise die Gruppe bei den Todesfall- und Invaliditätsprodukten gute Umsätze aus. Die Ergebnisse gingen derweil im Vorsorgegeschäft leicht zurück.

Unwetter belasten

Mit Blick auf die zweite Jahreshälfte sieht sich die Vaudoise gut aufgestellt. Im Nichtlebengeschäft wird mit weiterem Wachstums gerechnet und trotz den heftigen Unwettern im Juli seien die wirtschaftlichen Folgen daraus bislang geringer ausgefallen als in den von Unwettern noch stärker betroffenen Jahren 2021 und 2022.

mk/ra