Nachrichten und Einschätzungen zu dem russischen Angriff und dem Krieg in der Ukraine sowie den Auswirkungen:


Scholz: Waffenlieferungen aus Ringtausch stehen bevor 

Laut Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) stehen Auslieferungen von Waffen an die Ukraine im Zuge des mit osteuropäischen Verbündeten vereinbarten Ringtausches bevor. "Wir haben jetzt mehrere Ringtäusche vorbereitet", sagte Scholz bei einer Regierungsbefragung im Bundestag. Die Ukraine werde Waffen erhalten, die bei den Verbündeten vorhanden seien und zu den Beständen passten. "Wir haben mit mehreren Ländern diese Vereinbarungen jetzt so weit konkretisiert, dass sie unmittelbar mit Auslieferungen verbunden sein werden", erklärte Scholz. Den Ländern werde man dann auch "modernisierte Waffen aus deutschen Beständen" zur Verfügung stellen. Der Bundestag werde in den nächsten Wochen immer über die Umsetzung dieser Maßnahmen informiert werden.


IfW: Zusagen für Ukraine bleiben hinter Bedarf zurück? 

Die finanzielle und militärische Unterstützung anderer Länder an die Ukraine bleibt nach einer Erhebung des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW) deutlich hinter den Notwendigkeiten zurück, um die Situation in dem angegriffenen Land zu stabilisieren. Insgesamt lasse die Dynamik neuer Unterstützungszusagen nach, so der von dem Institut erstellte Ukraine Support Tracker. Vom 8. Juni bis 1. Juli seien nur wenige Zusagen hinzugekommen, und sie seien weniger umfangreich ausgefallen. Insgesamt seien jetzt Hilfszusagen von 80,7 Milliarden Euro erfasst. Dieser Wert stieg laut IfW seit dem vorangegangenen Update nur noch um gut 3 Prozent. Waffen oder Finanzhilfen würden weiterhin nur sehr zeitverzögert bereitgestellt.


Medwedew bringt möglichen Einsatz von Atomwaffen zur Sprache 

Der russische Ex-Präsident Dmitri Medwedew hat im Zusammenhang mit den Ermittlungen des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) zu möglichen Kriegsverbrechen in der Ukraine vor einem Atomkrieg gewarnt. "Die Idee, ein Land zu bestrafen, das über das größte Atomwaffenarsenal verfügt, ist an und für sich absurd", schrieb Medwedew im Onlinedienst Telegram. Dadurch werde möglicherweise "eine Bedrohung für die Existenz der Menschheit" geschaffen.


Gouverneur ruft zu Evakuierung von Slowjansk auf 

Angesichts der massiven russischen Angriffe auf die Stadt Slowjansk im Osten der Ukraine hat die Regionalregierung die Einwohner zur Flucht aufgerufen. "Mein wichtigster Ratschlag ist die Evakuierung", sagte der Gouverneur von Donezk, Pawlo Kyrylenko. "In dieser Woche gab es keinen Tag ohne Beschuss." Die Stadt befinde sich nun in Reichweite russischer Mehrfachraketenwerfer. "Der Feind beschießt die Stadt chaotisch, die Angriffe zielen darauf ab, die lokale Bevölkerung zu vernichten", fügte der Gouverneur hinzu. AFP-Journalisten in Slowjansk sahen, wie Raketen auf dem Marktplatz und in den umliegenden Straßen einschlugen und wie Feuerwehrleute versuchten, die dadurch ausgelösten Brände zu löschen.


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July 06, 2022 09:24 ET (13:24 GMT)