NEW YORK (Dow Jones)--Mit deutlichen Kursgewinnen starten die US-Börsen in den Dienstagshandel. Rückenwind erhalten die Aktienkurse von der Nachricht, dass bei den Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine über einen Waffenstillstand Fortschritte erzielt wurden. Stützend wirken auch die erneut deutlich fallenden Ölpreise, die Inflationssorgen lindern.

Der Dow-Jones-Index steigt um 1,0 Prozent. Der S&P-500 legt um 0,8 Prozent zu und der Nasdaq-Composite um 1,2 Prozent.

Etwas Störfeuer kommt derweil vom Anleihemarkt, wo der viel beachtete Abstand zwischen zwei- und zehnjährigen Anleihen stetig geringer wird. Es droht eine inverse Zinsstrukturkurve, bei der die Rendite zweijähriger Schuldtitel höher ist als die der zehnjährigen, was sich in der Vergangenheit als Hinweis auf eine Rezession erwiesen hat. Wesentlicher Auslöser der immer flacher werdenden Zinskurve seien die Erwartungen an die Geldpolitik der US-Notenbank, so Jim Reid, Stratege bei der Deutschen Bank. Inzwischen preise der Markt weitere Zinserhöhungen um insgesamt 211 Basispunkte bis zum Jahresende ein, zusätzlich zu der kürzlich erfolgten Zinserhöhung um 25 Basispunkte, fügt Reid hinzu.

An Konjunkturdaten wird am Dienstag der Index des Verbrauchervertrauens veröffentlicht. Ökonomen erwarten, dass der Index im März auf 107,5 von 110,5 Punkten im Vormonat gesunken ist.


   Übernahme durch Unitedhealth beflügelt LHC 

Auf Unternehmensseite steht Unitedhealth (+0,6%) im Blick mit dem Kauf des Pflegedienstleisters LHC (+7%) für 5,4 Milliarden Dollar.

Aktien von Dave & Buster's Entertainment steigen um 7,6 Prozent, nachdem das Restaurant- und Unterhaltungsunternehmen mit den Viertquartalszahlen die Erwartungen des Marktes verfehlt hat. Eine Personalie treibt derweil Fedex um 4,5 Prozent nach oben. Der 77-jährige Gründer des Logistikunternehmens, Frederick Smith, wird nach rund fünf Jahrzehnten an der Spitze von Fedex von Bord gehen. Der bisherige operative Geschäftsführer Raj Subramaniam soll am 1. Juni das Ruder übernehmen.


   Ölpreise setzen Talfahrt fort 

Beim Öl sind Erholungsansätze nicht von Dauer. Anfängliche Gewinne werden abgegeben und die Talfahrt vom Montag wird wieder aufgenommen. Marktteilnehmer verweisen auf die Fortschritte in den Gesprächen zwischen Russland und der Ukraine. Belastend wirkt daneben die Befürchtung, dass die neuen strengen Lockdowns in China die dortige Nachfrage nach Öl mindern.

Die ermutigenden Nachrichten zu den russisch-ukrainischen Verhandlungen dämpfen das Interesse an "sicheren Häfen". Der als Fluchtwährung in Krisenzeiten beliebte Dollar gibt deutlich nach. Der Dollarindex sinkt um 1 Prozent. Der Euro wertet bis auf über 1,11 Dollar auf, nachdem er im Tagestief bei 1,0969 notiert hat. Der Goldpreis gibt ebenfalls nach.

Staatsanleihen finden trotz der Kursgewinne an den Aktienmärkten Käufer. Abgesehen von den zweijährigen Titeln sinken die Renditen über alle Laufzeiten hinweg. Anleger setzten darauf, dass die anstehenden Zinserhöhungen die US-Wirtschaft bremsen werden, heißt es.


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INDEX                 zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                35.312,46      +1,0%        356,57          -2,8% 
S&P-500              4.614,24      +0,8%         38,72          -3,2% 
Nasdaq-Comp.        14.528,64      +1,2%        173,74          -7,1% 
Nasdaq-100          15.157,68      +1,1%        170,27          -7,1% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  2,35       +1,8          2,34          162,4 
5 Jahre                  2,52       -4,8          2,56          125,5 
7 Jahre                  2,50       -5,2          2,55          106,3 
10 Jahre                 2,41       -5,1          2,46           90,3 
30 Jahre                 2,51       -4,3          2,55           60,7 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Di, 8:04 Uhr  Mo, 17:25 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,1134      +1,3%        1,0987         1,0975   -2,1% 
EUR/JPY                136,50      +0,3%        135,73         135,45   +4,3% 
EUR/CHF                1,0373      +1,0%        1,0260         1,0257   -0,0% 
EUR/GBP                0,8468      +0,9%        0,8387         0,8384   +0,8% 
USD/JPY                122,64      -1,0%        123,51         123,41   +6,5% 
GBP/USD                1,3145      +0,4%        1,3093         1,3092   -2,9% 
USD/CNH (Offshore)     6,3754      -0,2%        6,3829         6,3860   +0,3% 
Bitcoin 
BTC/USD             47.811,14      +0,3%     47.556,34      47.825,14   +3,4% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               99,83     105,96         -5,8%          -6,13  +35,0% 
Brent/ICE              105,85     112,48         -5,9%          -6,63  +37,3% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.894,04   1.922,88         -1,5%         -28,84   +3,5% 
Silber (Spot)           24,10      24,83         -2,9%          -0,73   +3,4% 
Platin (Spot)          963,70     987,52         -2,4%         -23,82   -0,7% 
Kupfer-Future            4,73       4,73         +0,2%          +0,01   +6,3% 
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March 29, 2022 09:52 ET (13:52 GMT)