ATLANTA (dpa-AFX) - Milliardenschwere Probleme bei den Betriebsrenten haben den US-Paketdienst UPS Ende 2016 in die roten Zahlen gerissen. Weil das Zinstief die Pensionskasse des Konzerns in Bedrängnis brachte, stand im vierten Quartal unter dem Strich ein Verlust von 239 Millionen US-Dollar, wie der Rivale der Deutschen Post am Dienstag in Atlanta mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte UPS noch 1,3 Milliarden Dollar verdient. Mit seinen Zielen für 2017 blieb das Management hinter den Erwartungen von Analysten zurück - und schloss weitere Probleme bei den Betriebsrenten nicht aus.

Am Finanzmarkt kamen die Neuigkeiten nicht gut an. Im vorbörslichen New Yorker Handel verlor die UPS-Aktie mehr als vier Prozent an Wert. Analysten hatten angesichts der Paketflut im Weihnachtsquartal mit mehr Umsatz gerechnet. Zudem machten dem Unternehmen gestiegene Betriebskosten zu schaffen.

Die Sonderbelastung zum Jahresende zehrte Verbesserungen im laufenden Geschäft mehr als auf. Hinzu kamen ungünstige Wechselkurse durch den starken US-Dollar. Ein Aktienhändler sah vor diesem Hintergrund kaum Rückschlüsse auf das Geschäft der Deutschen Post. Deren Aktienkurs war nach Bekanntwerden der UPS-Zahlen zunächst ebenfalls merklich abgesackt.

Im vergangenen Jahr steigerte UPS seinen Umsatz zwar um 4,4 Prozent auf 60,9 Milliarden Dollar. Der Überschuss sank jedoch um 29 Prozent auf 3,4 Milliarden Dollar. Das Management hatte schon im vergangenen Jahr einen möglicherweise teuren Einmaleffekt bei den Betriebsrenten angekündigt. Dessen Höhe von netto 1,7 Milliarden Dollar im vierten Quartal wurde aber erst jetzt bekannt.

Auch für 2017 klammert Finanzchef Richard Peretz weitere Probleme bei den Betriebsrenten aus seiner Prognose aus. So peilt der Manager einen bereinigten Gewinn je Aktie (bereinigtes EPS) von 5,80 bis 6,10 Dollar an. Im vergangenen Jahr hatte das bereinigte EPS 5,75 Dollar betragen. Analysten hatten allerdings sowohl für das vierte Quartal als auch für 2017 mehr auf dem Zettel./stw/fbr