23Handelsrechtlicher Jahresabschluss und zusammengefasster Lagebericht der Uniper SE für das Geschäftsjahr 2023

Jahres­ abschluss

1

uss 2023

2

Inhalt

Seite

Bilanz

2

Gewinn- und Verlustrechnung

3

Anhang

4

Bestätigungsvermerk

29

Der Lagebericht der Uniper SE ist mit dem Lagebericht des Konzerns zusammengefasst.

Der zusammengefasste Lagebericht ist im Uniper-Geschäftsbericht 2023 veröffentlicht. Jahresabschluss und zusammengefasster Lagebericht des Uniper-Konzerns und der Uniper SE für das Geschäftsjahr 2023 werden beim Unternehmensregister eingereicht und sind über die Internetseiten des Unterneh- mensregisters zugänglich.

Bilanz der Uniper SE

31. Dezember

in Mio €

Anhang

2023

2022

Sachanlagen

3,2

3,2

Finanzanlagen

15.961,5

15.961,5

Anlagevermögen

(1)

15.964,7

15.964,7

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

(2)

20.000,9

27.795,1

Sonstige Wertpapiere

1.499,9

1.301,1

Guthaben bei Kreditinstituten

2.167,8

2.448,7

Umlaufvermögen

23.668,6

31.544,9

Rechnungsabgrenzungsposten

13,0

3,8

Summe Aktiva

39.646,3

47.513,4

Gezeichnetes Kapital

416,5

14.160,2

Uniper SE

Jahresabschluss 2023

Kapitalrücklage

8.943,9

10.824,9

Gewinnrücklagen

178,3

178,3

Bilanzgewinn / Bilanzverlust

0,0

-24.202,2

Eigenkapital

(3)

9.538,7

961,2

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

(4)

77,4

76,0

Steuerrückstellungen

348,6

34,4

Sonstige Rückstellungen

(5)

2.371,0

143,3

Rückstellungen

2.797,0

253,7

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

7,0

8.672,4

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen

26.585,5

37.570,1

Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungs-

verhältnis besteht

0,1

-

Sonstige Verbindlichkeiten

718,0

55,8

Verbindlichkeiten

(6)

27.310,6

46.298,3

Rechnungsabgrenzungsposten

-

0,2

Summe Passiva

39.646,3

47.513,4

2

Gewinn- und Verlustrechnung der Uniper SE

in Mio €

Anhang

2023

2022

Sonstige betriebliche Erträge

(7)

1.980,8

2.706,0

Personalaufwand

(8)

-82,1

-63,7

Abschreibungen

-0,5

-0,5

Sonstige betriebliche Aufwendungen

(9)

-4.425,1

-3.239,0

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

(10)

611,7

239,1

Abschreibungen auf Finanzanlagen

-

-2.557,2

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

(10)

-1.295,6

-375,7

Erträge aus Gewinnabführungen

(11)

12.305,9

-

Aufwendungen aus Verlustübernahmen

(11)

-

-21.067,3

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

(12)

-517,6

156,1

Ergebnis nach Steuern

8.577,5

-24.202,2

Jahresüberschuss / Jahresfehlbetrag

8.577,5

-24.202,2

Verlustvortrag aus dem Vorjahr

-24.202,2

-

Ertrag aus der Kapitalherabsetzung 1)

13.743,7

-

Einstellung in die (gebundene) Kapitalrücklage nach Regelung des

-13,743,7

-

AktG, EnSiG und WStBG

Aufwand aus Wegfall unentgeltlich zur Verfügung gestellter, eigener Aktien

- 2)

-

Ertrag aus der Auflösung von (freien) Kapitalrücklagen

- 3)

-

Entnahme aus den (gebundenen) Kapitalrücklagen

15.624,7

-

Bilanzgewinn / Bilanzverlust

0,0

-24.202,2

1) Berechnung: 5.830.654.648,00 € + 7.913.031.308,00 € + 18,70 € = 13.743.685.974,70 € · 2) -18,70 € · 3) 18,70 €

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Anhang der Uniper SE zum Jahresabschluss 2023

Allgemeine Grundlagen

Die Uniper SE mit Sitz in Düsseldorf ist beim Amtsgericht Düsseldorf unter der Nummer HRB 77425 im Han- delsregister geführt.

Uniper ist ein internationales Energieunternehmen mit Aktivitäten in mehr als 40 Ländern und mit rund 7.000 Mitarbeitern. Sein Geschäft ist die sichere Bereitstellung von Energie und von damit verbundenen Dienstleis- tungen in einem zunehmend dekarbonisierten Umfeld entsprechend den regulatorischen und energie- und klimapolitischen Vorgaben sowie diesbezüglichen Selbstverpflichtungen. Muttergesellschaft des Uniper-Kon- zerns ist die Uniper SE, der Sitz des Unternehmens ist Düsseldorf, Deutschland.

Seit dem 21. Dezember 2022 hält die Bundesrepublik Deutschland eine Beteiligung über die UBG Uniper Be- teiligungsholding GmbH mit Sitz in Berlin (Amtsgericht Charlottenburg, HRB 248168 B), eine hundertprozen- tige Tochtergesellschaft der Bundesrepublik Deutschland, in Höhe von 99,12 % und hat dadurch die Kontrolle über die Uniper SE.

Als börsennotierter Konzern veröffentlicht Uniper seine Quartalsmitteilungen, den Halbjahresabschluss sowie den Konzernabschluss. Die Aktien der Uniper SE werden im regulierten Markt der Frankfurter Wertpapier- börse mit weiteren Zulassungsfolgepflichten (Prime Standard) gehandelt. Mit Wirkung zum 27. Dezember 2022 wurde Uniper aus dem SDAX herausgenommen, da der Streubesitz der Aktien mit der Übernahme der Bundesrepublik Deutschland unter 10 % gesunken ist. Somit ist die Aktie im CDAX notiert.

Der Jahresabschluss und der Lagebericht wurden nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) und der Verordnung über das Statut der Europäischen Gesellschaft (SE) in Verbindung mit dem Aktiengesetz (AktG) sowie des Gesetzes über die Elektrizitäts- und Gasversorgung (Energiewirtschaftsgesetz - EnWG) aufgestellt.

Die Uniper SE ist eine große Kapitalgesellschaft.

Der Jahresabschluss wird in Euro (€) aufgestellt. Die Beträge werden in Millionen Euro (Mio €) angegeben. Die Uniper SE führt kaufmännische Rundungen durch. Gegebenenfalls bestehende Rundungsdifferenzen zwi- schen einzelnen Beträgen und Summen werden akzeptiert.

Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr.

Um die Übersichtlichkeit und Klarheit der Darstellung zu verbessern, werden gemäß § 265 Abs. 7 Nr. 2 HGB in der Bilanz und in der Gewinn- und Verlustrechnung einzelne Posten zusammengefasst und im Anhang geson- dert ausgewiesen bzw. erläutert. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren auf- gestellt.

Die Uniper SE ist das Mutterunternehmen, das den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht für den größten und den kleinsten Kreis von Unternehmen aufstellt.

Entsprechenserklärung nach § 161 AktG

Vorstand und Aufsichtsrat der Uniper SE haben die nach § 161 AktG vorgeschriebene Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex im Januar 2024 abgegeben und den Aktionären durch Veröf- fentlichung auf der Internetseite www.uniper.energy unter der Rubrik Investoren dauerhaft zugänglich ge- macht.

Uniper SE

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Jahresabschluss 2023

Bilanzierung, Bewertung und Ausweis

Die bisher angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze werden, soweit nicht gesondert erwähnt, unverändert weitergeführt.

Aktiva

Anlagevermögen

Sachanlagen sind mit ihren Anschaffungskosten aktiviert und werden planmäßig linear abgeschrieben. Die zugrunde gelegten Nutzungsdauern entsprechen, soweit nicht anders erläutert, der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer. Abnutzbare Vermögensgegenstände mit Anschaffungskosten von bis zu 250 € werden im Zu- gangsjahr voll aufwandswirksam erfasst. Für Anlagenzugänge, die seit dem 1. Januar 2018 erfolgten, wird ein Sammelposten gebildet, wenn die Anschaffungskosten für den einzelnen Vermögensgegenstand mehr als 250 €, aber nicht mehr als 1.000 € betragen und dieser Sammelposten für die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von untergeordneter Bedeutung ist. Der jeweilige Sammelposten wird im Jahr der Bildung und in den folgenden vier Geschäftsjahren mit jeweils einem Fünftel abgeschrieben.

Die Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten bzw. mit den ihnen beizulegenden niedrigeren Werten be- wertet. Einbringungsvorgänge und Verschmelzungen erfolgen zu Buch- oder Zeitwerten. Verzinsliche Auslei- hungen werden mit ihren Nennwerten, langfristige unverzinsliche und niedrig verzinsliche Darlehen und For- derungen mit ihren Barwerten bilanziert. Soweit der Buchwert der nach diesen Grundsätzen bewerteten Fi- nanzanlagen am Bilanzstichtag über dem beizulegenden Wert liegt, werden bei voraussichtlich dauernder Wertminderung außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen. Bei Wegfall des Grundes erfolgt eine ent- sprechende Zuschreibung.

Umlaufvermögen

Bei Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen werden erkennbare Einzelrisiken durch Wertbe- richtigungen berücksichtigt. Forderungen sind mit ihren Nominalwerten abzüglich angemessener Wertberich- tigungen für mögliche Ausfallrisiken angesetzt (niedrigerer beizulegender Wert).

Fremdwährungsforderungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem Kurs zum Zeit- punkt der erstmaligen Erfassung oder mit dem niedrigeren Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewer- tet. Kurzfristige Fremdwährungsforderungen mit einer Restlaufzeit von einem Jahr oder weniger sind ohne Beachtung der Restriktion des Anschaffungskosten- und Realisationsprinzips zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet.

Forderungen gegen verbundene Unternehmen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen werden saldiert dargestellt, wenn die bilanziellen Voraussetzungen hierfür erfüllt sind. Geleistete Sicherheits- zahlungen in den sonstigen Vermögensgegenständen sind zum Nennwert angesetzt.

Wertpapiere des Umlaufvermögens sind zu Anschaffungskosten bzw. niedrigeren Börsenkursen oder zu Rücknahmewerten bilanziert.

Die flüssigen Mittel sind zum Nominalwert bilanziert. In Fremdwährung geführte Bankguthaben werden zum Stichtagskurs bewertet.

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten

Als aktive Rechnungsabgrenzungsposten sind Ausgaben vor dem Abschlussstichtag angesetzt, soweit sie Auf- wand für einen bestimmten Zeitraum nach diesem Zeitpunkt darstellen.

Latente Steuern

Latente Steuern werden für zeitliche Unterschiede zwischen den handels- und steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten ermittelt. Die Ermittlung der latenten Steuern erfolgt für temporäre Bilanzabweichungen auf Basis des kombinierten Ertragsteuersatzes von aktuell 31%. Der kombinierte Ertragsteuersatz umfasst Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer und Solidaritätszuschlag. Eine sich insgesamt ergebende Steuerbelastung würde in der Bilanz als passive latente Steuer angesetzt

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werden. Im Falle einer Steuerentlastung wird vom entsprechenden Aktivierungswahlrecht Gebrauch gemacht und auf die Aktivierung verzichtet. Im Geschäftsjahr 2023 ergab sich insgesamt eine - nicht bilanzierte - aktive latente Steuer.

Vermögensgegenstände des Deckungsvermögens

Zur Erfüllung von Verpflichtungen aus der betrieblichen Altersversorgung der Mitarbeiter sind entsprechende Mittel im Rahmen eines sogenannten Contractual Trust Arrangements (CTA) in einem inländischen Invest- mentspezialfonds und einer Beteiligung an einer luxemburgischen Personengesellschaft angelegt. Der juris- tische Eigentümer des inländischen Investmentspezialfonds und der luxemburgischen Personengesellschaft ist der Uniper Pension Trust e.V. (UPT), Düsseldorf.

Der UPT verwaltet zentral als Treuhänder das Deckungsvermögen in Form von Anteilen an einem inländischen Investmentspezialfonds "PSF" (Wertpapiere) sowie Anteilen an der UPT Global Alternatives S.C.S. SICAV-SIF (UGA), Luxemburg, für die Uniper SE. Die UGA stellt eine Personengesellschaft nach luxemburgischem Recht dar, die in Immobilienfonds oder Private Equity Fonds investiert.

Die betreffenden Vermögensgegenstände sind dem Zugriff der übrigen Gläubiger entzogen.

Die Bewertung des Deckungsvermögens erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. Dieser wird mit den jeweils zu- grundeliegenden Verpflichtungen gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB verrechnet. Entsprechend wird mit den zu- gehörigen Aufwendungen und Erträgen aus Zinseffekten und aus dem zu verrechnenden Vermögen verfah- ren. Der sich ergebende Verpflichtungsüberhang wird unter den Rückstellungen erfasst.

Passiva

Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital ist mit dem Nominalwert angesetzt.

Die Kapitalrücklage wurde nach § 272 Abs. 2 Nr. 1 HGB und nach § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB dotiert.

Rückstellungen

Die Rückstellungen tragen allen erkennbaren Risiken im Rahmen der handelsrechtlichen Vorschriften ausrei- chend Rechnung und werden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfül- lungsbetrages angesetzt. Bei den sonstigen Rückstellungen sind darin auch zukünftige Preis- und Kostenstei- gerungen mit einbezogen, sofern ausreichend objektive Hinweise für ihren Eintritt vorliegen. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durch- schnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst.

Soweit erforderlich, wurde gemäß den gesetzlichen Anforderungen eine Diskontierung unter Berücksichti- gung der Rückstellungsabzinsungsverordnung vorgenommen.

Die Bewertung der Pensionen und pensionsähnlichen Verpflichtungen erfolgt nach dem international aner- kannten Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Methode). Nach diesem Verfahren errechnet sich die Höhe der Pensionsverpflichtungen aus der zum Bilanzstichtag erdienten Anwartschaft unter Berück- sichtigung künftiger Gehaltssteigerungen. Für die Abzinsung der Pensionsverpflichtungen, die Altersversor- gungscharakter haben und als Rentenbaustein gewertet werden, wird der von der Deutschen Bundesbank veröffentlichte durchschnittliche Marktzinssatz der vergangenen zehn Geschäftsjahre bei einer angenomme- nen Restlaufzeit von 15 Jahren zugrunde gelegt.

Weiterhin sind ein Gehaltstrend und eine Rentendynamik berücksichtigt. Den versicherungsmathematischen Rückstellungsberechnungen liegen als Rechnungsgrundlagen die Richttafeln 2018 G von K. Heubeck zu- grunde. Als Bewertungsendalter werden grundsätzlich die frühestmöglichen Altersgrenzen in der gesetzli- chen Rentenversicherung unter Berücksichtigung der Regelungen des RV-Altersgrenzenanpassungsgesetzes vom 20. April 2007 herangezogen. Für Mitarbeiter mit abgeschlossenen Vorruhestands- oder Altersteilzeit- vereinbarungen wird das vertraglich vereinbarte Endalter berücksichtigt. Des Weiteren werden Fluktuations- wahrscheinlichkeiten verwendet.

Uniper SE

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Jahresabschluss 2023

Mit Wirkung zum 1. Januar 2023 führte Uniper mit einer reinen Beitragszusage ein weiteres System zur be- trieblichen Altersversorgung in Deutschland ein. Im Rahmen der Implementierung hatten die meisten Be- standsmitarbeiter mit bestehenden Versorgungszusagen im zweiten Quartal 2023 das Wahlrecht, mit Wirkung zum Wechseltermin am 1. Juli 2023 mit ihren zukünftigen Beitragsansprüchen in diese reine Beitragszusage zu wechseln. Aufgrund von § 1 Abs. 2 Satz 2a BetrAVG werden die zukünftigen Pensionsleistungen über den mittelbaren Durchführungsweg des Pensionsfonds erbracht, so dass es sich bei der Zusage um eine mittel- bare Pensionszusage handelt, für die gemäß Art. 28 Abs. 1 Satz 2 EGHGB keine Rückstellung gebildet werden muss. Aufgrund der vertraglichen Ausgestaltung der reinen Beitragszusage ist die Angabe eines Fehlbetrages nach Art. 28 Abs. 2 EGHGB ausgeschlossen.

Für Risikoleistungen im Rahmen der reinen Beitragszusage besteht seitens der Mitarbeiter unmittelbarer Rechtsanspruch gegenüber dem Arbeitgeber. Da es sich hierbei um Leistungen der betrieblichen Altersver- sorgung i.S.v. § 1 Abs. 1 Satz 1 BetrAVG handelt, wird für diese Risikoleistungen gemäß § 249 Abs. 1 HGB eine Pensionsrückstellung gebildet.

Für Pensionsleistungen, die über den mittelbaren Durchführungsweg des Pensionsfonds erbracht werden, haftet die Uniper SE nach dem Gesetz zur Verbesserung der betrieblichen Altersversorgung (BetrAVG) weiter- hin subsidiär. Für diese mittelbaren Pensionsverpflichtungen wurden Rückstellungen in Höhe von 2,0 Mio € nicht gebildet. Der Fehlbetrag wegen nicht bilanzierter Versorgungsverpflichtungen/ -anwartschaften im Sinne von Art. 28. Abs. 2 EGHGB beläuft sich auf 0,4 Mio €.

Die Berechnung der Jubiläumsverpflichtungen erfolgt ebenfalls nach dem international anerkannten Anwart- schaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Methode). Für die Abzinsung der Jubiläums- und Treueur- laubsverpflichtungen sowie für Sterbegeldverpflichtungen wird der von der Deutschen Bundesbank veröffent- lichte durchschnittliche Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren zugrunde gelegt. Ferner wird ein Gehaltstrend berücksichtigt. Den versicherungs- mathematischen Rückstellungsberechnungen liegen als Rechnungsgrundlagen die Richttafeln 2018 G von K. Heubeck zugrunde.

Für Vorruhestandsverpflichtungen wird von einer Duration von 4,00 Jahren ausgegangen. Der für diese Dura- tionen maßgebliche Zins wurde mittels linearer Interpolation aus den von der Deutschen Bundesbank veröf- fentlichten Zinssätzen abgeleitet. Ferner wird ein Gehaltstrend berücksichtigt. Den versicherungsmathemati- schen Rückstellungsberechnungen liegen als Rechnungsgrundlagen die Richttafeln 2018 G von K. Heubeck zugrunde.

Die Uniper SE bildet gemäß § 254 HGB Rückstellungen für Verluste aus Bewertungseinheiten. Des Weiteren werden Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften gemäß § 249 HGB und Rückstel- lungen für ungewisse Verbindlichkeiten gebildet.

Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten sind zum Erfüllungsbetrag am Bilanzstichtag angesetzt.

Fremdwährungsverbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem Kurs zum Zeitpunkt der erstmaligen Erfassung oder mit dem höheren Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag be- wertet. Kurzfristige Fremdwährungsverbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von einem Jahr oder weniger sind am Abschlussstichtag ohne Beachtung des Höchstwert- bzw. Realisationsprinzips zum Devisenkassamittel- kurs umgerechnet.

Passive Rechnungsabgrenzungsposten

Als passiver Rechnungsabgrenzungsposten sind Einnahmen vor dem Abschlussstichtag angesetzt, soweit sie Ertrag für einen bestimmten Zeitraum nach diesem Zeitpunkt darstellen.

Sonstige Sachverhalte

Derivative Finanzinstrumente

Derivative Finanzinstrumente werden insbesondere zur Absicherung von Wechselkursrisiken von Forderun- gen und Verbindlichkeiten aus der Konzernfinanzierung und anderen konzerninternen Fremdwährungsge- schäften eingesetzt. Die Grundgeschäfte werden mit den zugehörigen Sicherungsgeschäften zu sogenannten

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Makros, die pro Währung getrennt gebildet werden, zusammengefasst (Makro-Bewertungseinheiten). In ei- nem Makro enthaltene Geschäfte werden einzeln zum Bilanzstichtag bewertet. Devisentermingeschäfte und - swaps werden mit dem Terminkurs am Bilanzstichtag bewertet.

Aus dem Saldo der Marktwerte und der Anschaffungskosten ergibt sich das Bewertungsergebnis des Makros. Nach handelsrechtlichen Bewertungsgrundsätzen führt ein negatives Bewertungsergebnis des Makros zur Bildung einer Rückstellung für Verluste aus Bewertungseinheiten, während ein positives Bewertungsergebnis grundsätzlich unberücksichtigt bleibt. Die Uniper SE bilanziert die Bewertungseinheiten entsprechend der Ein- frierungsmethode.

Die Gesellschaft ist in das Risikomanagementsystem des Uniper-Konzerns integriert. Alle identifizierten we- sentlichen Risiken werden an die zentrale Einheit Enterprise Risk gemeldet und dort im Sinne eines integrier- ten Ansatzes unter Berücksichtigung der Risikoneigung der Gruppe und innerhalb der bestehenden Limits (Value at Risk) gesteuert.

Mindestbesteuerung

Die Uniper SE gehört zum Uniper Konzern, welcher in den Anwendungsbereich der Mindeststeuergesetzes fällt. Die Pillar Two Gesetzgebung wurde in 2023 in nationales Recht umgesetzt und gilt ab dem 1. Januar 2024.

Für den Ansatz und die Bewertung der latenten Steuern ergeben sich dadurch keine Auswirkungen, da tem- poräre Differenzen, welche aus der Anwendung des Mindeststeuergesetzes entstehen, gemäß § 274 Absatz 3 HGB nicht zu berücksichtigen sind. Gemäß der Gesetzgebung muss Uniper je Land eine Zusatzsteuer in Höhe der Differenz zwischen dem Global Anti-Base Erosion (GloBE)-Effektivsteuersatz und dem Mindeststeuersatz von 15% zahlen. Der aus der Anwendung des Mindeststeuergesetzes resultierende tatsächliche Steuerauf- wand bzw. -ertrag muss gemäß § 285 Nr. 30a HGB bei der Gesellschaft angegeben werden. Da die globale Mindestbesteuerung erst für Wirtschaftsjahre, die ab dem 1. Januar 2024 beginnen, Anwendung findet, sind zum 31. Dezember 2023 noch keine tatsächlichen Steuern zu berücksichtigen. Aufgrund der Komplexität der gesetzlichen Regelungen sind die quantitativen Auswirkungen der Gesetzgebung derzeit noch nicht zuverläs- sig abschätzbar. Anhand von Schätzungen, die auf Vorjahresperioden, auf dem laufenden Geschäftsjahr und auf Planungsdaten basieren, sind für Uniper derzeit keine wesentlichen Steuerbelastungen aus der Imple- mentierung zu erwarten.

Uniper SE

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Jahresabschluss 2023

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Uniper SE published this content on 04 April 2024 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 27 April 2024 08:32:03 UTC.