Von Cristina Roca

MAILAND (Dow Jones)--Die Unicredit SpA hat Pläne verworfen, ihr Russland-Geschäft mit dem der in Moskau ansässigen Otkritie Bank zusammenzulegen. Der Grund ist die aktuelle geopolitische Lage und die zunehmenden Spannungen in der Region, wie CEO Andrea Orcel in einer Telefonkonferenz sagte.

Die italienische Bank habe sich in einem frühen Stadium des Due-Diligence-Prozesses für die russische Otkritie befunden. Unicredit habe die Zusammenlegung der russischen Aktivitäten - die etwa 5 Prozent des Geschäfts der Gruppe ausmachen - mit Otkritie im Austausch für eine Beteiligung an dem kombinierten Unternehmen erwogen, so Orcel. Die russische Bank, die im Jahr 2017 gerettet und verstaatlicht wurde, plant einen Börsengang.

Der Deal hätte das Engagement der italienischen Bank in dem Land nicht wesentlich verändert, sagte Orcel und betonte, dass dieser Plan nun aufgrund der aktuellen Situation in der Region abgesagt worden sei.

Die USA haben angekündigt, Sanktionen gegen die russische Wirtschaft zu verhängen, falls der russische Präsident Wladimir Putin eine Invasion in der Ukraine anordnet, während die russischen Streitkräfte nahe der Grenze zwischen den beiden Ländern aufgestockt werden.

Die Liste möglicher Sanktionen ist lang und könnte dazu führen, dass bestimmte russische Banken von Swift, einem globalen Vermittler von Finanztransaktionen zwischen Banken, ausgeschlossen werden, so die Analysten von JP Morgan in einer Notiz von dieser Woche.

Unicredit habe sich zwar aus dem potenziellen Otkritie-Geschäft zurückgezogen, aber die italienische Bank hält an ihrer Präsenz in Russland fest, sagte Orcel am Freitag.

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January 28, 2022 03:13 ET (08:13 GMT)