San Francisco (awp/sda/afp) - Nach Massenentlassungen, Kosteneinsparungen und dem Einbruch von Werbeeinnahmen befindet sich der kürzlich in X umbenannten Onlinedienst Twitter eigenen Angaben zufolge wieder im Aufschwung. X befinde sich "ziemlich nah an der Gewinnschwelle".

Dies sagte Unternehmenschefin Linda Yaccarino am Donnerstag dem US-Sender CNBC. In dem Interview kündigte sie die Einstellung von neuen Mitarbeitern an.

Nach zwölf Jahren als Werbechefin beim Medienkonzern NBCUniversal hatte Yaccarino vor zwei Monaten die Führung des Kurzbotschaftendienstes übernommen und Elon Musk an dessen Spitze abgelöst. Der Multimilliardär, der das Unternehmen im vergangenen Jahr gekauft hatte, blieb Geschäftsführer.

Musk konzentriere sich auf das Produktdesign und arbeite an der Zukunft der Plattform, sie führe den Rest des Unternehmens und bringe es "auf den Markt", sagte Yaccarino. Dabei sei sie autonom, betonte die X-Chefin auf Nachfrage der CNBC-Journalistin.

Technologie-Milliardär Musk hatte die Plattform im vergangenen Jahr für 44 Milliarden Dollar übernommen und einen radikalen Umbau angestossen. Er entliess das Spitzenmanagement und mehr als zwei Drittel der rund 8000 Mitarbeiter. Daraufhin brachen die Werbeeinnahmen ein. Zudem vollzog Musk tiefgreifende Veränderungen für Nutzer, unter anderem mit der Einführung eines Bezahlabos für eine Verifizierung von Konten.

Zuletzt hatte Musk Twitter Ende Juli in X umbenannt und der Plattform ein neues Logo gegeben. Seine Vision ist der Umbau der Plattform zu einer Super-App nach dem chinesischem Vorbild WeChat, mit dem auch Online-Einkäufe und Bezahlungen abgewickelt werden können.