175 Jahre Maschinenbau in Magdeburg

09.09.2013

  • MTU Reman Technologies GmbH mit langer Tradition
  • Technologiezentrum für industrielle Aufarbeitung von Motoren
  • Forscher arbeiten an Verbrennungsverfahren der Zukunft

Friedrichshafen/Magdeburg, 9. September 2013. MTU Reman Technologies ist noch ein junger Unternehmensname in Magdeburg. Doch hinter dieser Tognum-Tochtergesellschaft, die Großmotoren industriell aufarbeitet, verbergen sich 175 Jahre Industriegeschichte. Am 6. und 7. September feierte MTU Reman Technologies dieses Jubiläum mit einem Festakt und einem Tag der offenen Tür. Hartmut Möllring, Sachsen-Anhalts Minister für Wissenschaft und Wirtschaft, betonte: "Der Maschinen- und Anlagenbau ist fest in Magdeburg verwurzelt. Großen Anteil daran hat die 1838 gegründete Magdeburger Dampfschifffahrts-Compagnie. Seitdem wechselten zwar mehrfach Namen und Eigentümer - was aber blieb, war das Know-how im Maschinenbau. So wird die 1838 begonnene Erfolgsgeschichte heute, 175 Jahre später, von der MTU Reman Technologies fortgeschrieben."

Im Jahr 1838 wurde das Unternehmen als "Magdeburger-Dampfschifffahrts-Compagnie" zum Aufbau einer Schifffahrtsverbindung zwischen Magdeburg und Hamburg gegründet. In den folgenden Jahrzehnten wurde es als "Maschinenfabrik Buckau R. Wolf AG" zum führenden Hersteller von Dampflokomobilen, die in Industrie und Landwirtschaft benötigt wurden. Ab 1954 war das Unternehmen unter dem neuen Namen "Schwermaschinenbau Karl Liebknecht" (SKL) einer der größten Motorenhersteller des früheren Ostblocks. 1970 wurde es neben zehn weiteren Betrieben zum Stammwerk des im Jahr 1969 gebildeten Kombinats für Dieselmotoren und Industrieanlagen bestimmt. Das Stammwerk SKL erbrachte damals zwei Drittel der Gesamtproduktion des Kombinats.

Im Jahr 2008, nach der Übernahme durch die Tognum-Tochter MTU Friedrichshafen, wurde der Betrieb als Technologiezentrum für Remanufacturing von MTU-Motoren neu ausgerichtet. Beim Remanufacturing, abgekürzt Reman, werden Motoren und Komponenten nach einem standardisierten industriellen Verfahren aufgearbeitet, damit sie wieder die Eigenschaften von neuwertigen Teilen oder Motoren erhalten. Die in Magdeburg neuentwickelten Verfahren und Prozesse zur Aufarbeitung werden weltweit für serienmäßiges Remanufacturing an allen Reman-Standorten der Tognum-Gruppe eingesetzt.

Besondere Bedeutung hat bei MTU Reman Technologies die Forschungs- und Entwicklungsarbeit an Einzylinder-Prüfständen, an denen das Unternehmen Verbrennungsverfahren für Diesel- und Gasmotoren erforscht. Bei seiner Forschungsarbeit kooperiert das Unternehmen mit der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg und dem Wissenschaftlich-Technischen Zentrum für Motoren- und Maschinenforschung Roßlau. Besonders das Thema Gas soll mit der Forschungsarbeit in den Vordergrund gerückt werden, damit der Gasmotor als "Motor der Zukunft" an Bedeutung gewinnt.

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