Thyssenkrupp steht kurz davor, den lang erwarteten Börsengang seiner Wasserstoffsparte Nucera bereits in der nächsten Woche zu starten, wie mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen berichten. Dies könnte den trägen europäischen Kapitalmärkten Auftrieb geben.

Die Unternehmensleitung hat noch keine endgültige Entscheidung darüber getroffen, ob der Börsengang durchgeführt werden soll, und es ist möglich, dass der Schritt im letzten Moment verschoben wird, sagte einer der Personen.

Reuters berichtete im April, dass Nucera, das sich teilweise im Besitz der italienischen De Nora befindet, den Juni für einen Börsengang anpeilt, der einen Wert von bis zu 5 Milliarden Euro (5,4 Milliarden Dollar) haben könnte.

Thyssenkrupp, De Nora und Nucera lehnten eine Stellungnahme ab.

Die Bemühungen von Nucera kommen zu einem Zeitpunkt, an dem auch andere europäische Unternehmen sich beeilen, ihre Aktien zu verkaufen, bevor die Investoren ihre Geschäfte für den Sommer schließen, nachdem es aufgrund der steigenden Zinsen und der wirtschaftlichen Ungewissheit zu einer anhaltenden Dürre bei neuen Börsengängen gekommen ist.

Der Soda-Hersteller WE Soda und das Zahlungsunternehmen CAB Payments versuchen derzeit, ihre Aktien an der Londoner Börse zu notieren, während der rumänische Energieriese Hidrolectrica eine Notierung im eigenen Land plant.

Quellen sagten Reuters im April, dass Nucera zwischen 2 Milliarden Euro und 5 Milliarden Euro bewertet werden könnte, wenn man die Terminverkaufsmultiplikatoren der Konkurrenten Nel und ITM Power zugrunde legt.

Die große Bewertungsspanne unterstreicht, wie schwierig es ist, eine so junge Technologie mit einem Preisschild zu versehen.

Nucera stellt die Elektrolyseure her, die für die Produktion von grünem Wasserstoff benötigt werden - ein Sektor, der vom U.S. Inflation Reduction Act und den Initiativen der Europäischen Union zur Unterstützung der grünen Energiewende profitiert.

Dealreporter hatte zuvor berichtet, dass Nucera den Verkauf nächste Woche einleiten könnte.

($1 = 0,9284 Euro) (Berichterstattung von Pablo Mayo Cerqueiro, Christoph Steitz, Andreas Gonzalez und Tom Kaeckenhoff; Zusätzliche Berichterstattung von Emma-Victoria Farr und Francesca Landini; Redaktion: Elisa Martinuzzi und Mark Potter)