FRANKFURT (Dow Jones)--Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) übernimmt von den insolventen MV Werften den Standort in Wismar. Statt Frachtern und Kreuzfahrtschiffen sollen dort künftig U-Boote für die Marine gebaut werden. Im Laufe des Jahres 2024 könnte nach einer entsprechenden Ertüchtigung der Werft die Produktion hochlaufen, sofern die Bundesregierung weitere Aufträge vergebe, teilte die auf den Bau von Marineschiffen und U-Booten spezialisierte Tochter des Ruhrkonzerns mit. Zum Kaufpreis wurden von TKMS und Insolvenzverwalter Christoph Morgen keine Angaben gemacht.

Bei einer Belegschaftsversammlung hieß es, je mehr Aufträge die Werft bekomme, desto mehr Arbeitsplätze könnten entstehen. Von zunächst 800 Mitarbeitern ab 2024 ist die Rede, ihre Zahl könnte bis auf 1.500 steigen.

Mit der Übernahme des Werftstandortes ist ein zwischenzeitlich erwogener Verkauf von TKMS insgesamt wohl zunächst vom Tisch. "Mit Wismar setzen wir ein Zeichen: Thyssenkrupp Marine Systems wächst und will die Zukunft dieser Industrie gestalten", sagte CEO Oliver Burkhard, der im Konzernvorstand auch für das Personalressort verantwortlich ist. TKMS könnte in den nächsten Jahren von der geplanten Aufrüstung der Bundeswehr für 100 Milliarden Euro profitieren.

Der Werftenverbund MV Werften mit Standorten in Wismar, Rostock und Stralsund gehörte zuletzt dem chinesischen Kreuzfahrtspezialisten Genting und hatte im Januar Insolvenz angemeldet.

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June 10, 2022 05:57 ET (09:57 GMT)