ESSEN (dpa-AFX) - Die millionenschwere Abfindung für den früheren Thyssenkrupp-Vorstandschef Guido Kerkhoff hat Kritik hervorgerufen. "Sowohl die Höhe der Ausgleichszahlungen als auch die Höhe der künftigen Rentenbezüge sind aus Aktionärssicht nicht tragbar", sagte Ingo Speich von der Sparkassen-Fondsgesellschaft Deka Investment der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" ("WAZ"/Dienstag).

"Grundsätzlich ist zu sagen, dass der entstandene Aufwand überflüssig ist", sagte der Geschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz, Thomas Hechtfischer, der Zeitung. "Thyssenkrupp schwimmt nicht im Geld und aktuell kann ich nicht erkennen, was Frau Merz anders, besser oder schneller macht als Herr Kerkhoff."

Kerkhoff, dessen Vertrag vier Jahre vor Ablauf aufgelöst worden war, hat eine Ausgleichszahlung von knapp 6,4 Millionen Euro sowie weitere Zahlungen von 580 000 Euro erhalten, wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht. Merz hatte am 1. Oktober den Vorstandsvorsitz in Essen übernommen, sie war zuvor Aufsichtsratsvorsitzende des Konzerns.

"Wohlgemerkt: Hier wird das Kapital der Aktionäre ausgegeben", kritisierte Christian Strenger, Gründungsmitglied der Corporate-Governance-Kommission, die Abfindung an Kerkhoff in der "WAZ". Die Verantwortung dafür liege beim Aufsichtsrat./vd/DP/zb