NEW YORK (Dow Jones)--Leichter ist die Wall Street in den Mittwoch gestartet. Im Blick stehen weiter die Spannungen zwischen Russland und der Ukraine sowie das Protokoll der US-Notenbank der jüngsten Sitzung. Am Vortag kam es zu einer Erleichterungsrally, weil Moskau den Rückzug einiger Truppen von der ukrainischen Grenze mitgeteilt hatte. Die Volatilität bleibt aber hoch, weil die Krise nicht ausgestanden ist und zudem das alte Thema Zinswende wieder verstärkt in den Fokus rückt.

Vorbörslich mitgeteilte Daten belegten die Stärke der Wirtschaft. Die Einzelhandelsumsätze im Januar (+3,8%) fielen deutlich stärker aus als erwartet (Prognose: +2,1%). Die Industrieproduktion kam ebenfalls stärker herein als prognostiziert. Derweil stiegen die Importpreise stärker als erwartet. Alle Daten liefern eine Vorlage für steigende Zinsen.

Der Dow-Jones-Index verliert 0,3 Prozent auf 34.896 Punkte, der S&P-500 fällt um 0,4 Prozent und der Nasdaq-Composite im 0,9 Prozent.

Der russische Präsident Wladimir Putin sagte am Dienstag, dass Moskau einige Truppen von der ukrainischen Grenze abgezogen habe, aber europäische und US-amerikanische Beamte betonten, sie hätten keine Beweise für einen signifikanten Abzug gesehen. Präsident Biden sagte, eine Invasion sei nach wie vor "sehr gut möglich". Unabhängig davon wurden die Websites des ukrainischen Verteidigungsministeriums und der Streitkräfte sowie die Online-Dienste von zwei staatlichen Banken durch mutmaßliche Cyberangriffe gestört.

"Putin, Russland und die Ukraine trieben die Märkte eindeutig zu einer kleinen Erleichterungsrally an, aber es bleibt abzuwarten, ob diese von kurzer Dauer ist", sagte Carsten Brzeski, globaler Leiter der Makroforschung der ING Groep. "Jede neue Aussage, jede noch so kleine Nachricht kann die Märkte in die eine oder andere Richtung treiben."


   Fed-Protokoll kann Aufschluss über Zinspfad geben 

Die Anleger warten zudem auf das Protokoll der Fed-Sitzung vom Januar, das um 20.00 Uhr MEZ veröffentlicht werden soll, um einen Einblick in die Debatte über anstehende Zinserhöhungen zu erhalten. Im vergangenen Monat beschleunigte sich die Inflation in den USA auf eine Jahresrate von 7,5 Prozent und erreichte damit ein 40-Jahres-Hoch, was die Erwartung verstärkte, dass die Fed die Zinsen schneller und aggressiver anheben muss.

Am Anleihemarkt geht es mit der anhaltenden Unsicherheit rund um die Ukraine aufwärts. Die Zehnjahresrendite verliert 3 Basispunkte auf 2,02 Prozent.

Der Dollar gibt minimal nach, der Dollarindex verliert weniger als 0,1 Prozent.

Derweil steigen die Ölpreise, nachdem sie am Vortag kräftig verloren hatten. Die API-Daten hatten einen Rückgang der Öllagerbestände ausgewiesen. Zudem hilft die noch immer vorhandene Unsicherheit in der Ukrainekrise den Preisen.


   Airbnb nach Zahlen fest 

Airbnb arbeitet sich aus der Krise. Der Vermittler von Ferienwohnungen geht davon aus, dass die Buchungen im laufenden ersten Quartal erstmals das Niveau von vor der Pandemie übertreffen werden. Im vierten Quartal schnitt das US-Unternehmen besser ab als von Analysten erwartet. Die Aktie notiert mit dem schwachen Gesamtmarkt leicht im Minus.

Kraft Heinz hat im vierten Quartal einen Milliardenverlust eingefahren. Der US-Nahrungsmittelkonzern musste eine Belastung von 1,3 Milliarden US-Dollar im Zusammenhang mit der Marke Kraft auf die Bücher nehmen. Auf bereinigter Basis schnitt das Unternehmen aber besser ab als erwartet. Die Aktie läuft um 3,2 Prozent aufwärts.

Roblox sausen um 24 Prozent abwärts, nachdem die Online-Spieleplattform mit ihrem Quartalsbericht die Erwartungen verfehlt hat.

ViacomCBS fallen um 18 Prozent. Das Unternehmen teilte mit, dass es sich in Paramount Global umbenannt hat und so den Schwerpunkt des Streaming-Dienstes Paramount+ ebenso hervorhebt wie das Erbe des rund hundert Jahre alten Filmstudios.


=== 
INDEX                 zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                34.895,80      -0,3%        -93,04          -4,0% 
S&P-500              4.451,49      -0,4%        -19,58          -6,6% 
Nasdaq-Comp.        14.010,02      -0,9%       -129,73         -10,5% 
Nasdaq-100          14.481,96      -0,9%       -138,86         -11,3% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  1,55       -1,5          1,57           82,2 
5 Jahre                  1,90       -3,8          1,94           64,3 
7 Jahre                  2,00       -3,3          2,03           55,8 
10 Jahre                 2,02       -2,9          2,05           50,7 
30 Jahre                 2,32       -3,6          2,36           42,4 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Mi, 8:15 Uhr  Di, 17:24 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,1361      +0,0%        1,1366         1,1362   -0,1% 
EUR/JPY                131,17      -0,1%        131,50         131,46   +0,2% 
EUR/CHF                1,0492      -0,2%        1,0514         1,0527   +1,1% 
EUR/GBP                0,8374      -0,2%        0,8384         0,8396   -0,3% 
USD/JPY                115,45      -0,2%        115,68         115,70   +0,3% 
GBP/USD                1,3570      +0,2%        1,3558         1,3537   +0,3% 
USD/CNH (Offshore)     6,3382      +0,0%        6,3351         6,3380   -0,3% 
Bitcoin 
BTC/USD             43.568,90      -1,4%     44.042,50      44.187,84   -5,8% 
 
 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               93,71      92,07         +1,8%           1,64  +25,2% 
Brent/ICE               94,83      93,28         +1,7%           1,55  +22,3% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.861,68   1.853,60         +0,4%          +8,08   +1,8% 
Silber (Spot)           23,50      23,40         +0,4%          +0,10   +0,8% 
Platin (Spot)        1.045,14   1.027,16         +1,8%         +17,98   +7,7% 
Kupfer-Future            4,53       4,53         -0,1%          -0,01   +1,4% 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/raz/kla

(END) Dow Jones Newswires

February 16, 2022 09:46 ET (14:46 GMT)