FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die Aktien von Teamviewer haben am Montagvormittag nur noch mit einer leichten Erholung auf aktuelle Personalentscheidungen an der Führungsspitze reagiert. Zuletzt gewannen sie nur noch 0,11 Prozent auf 13,78 Euro und dämmten ihre im frühen Handel noch kräftigeren Aufschläge damit deutlich ein. Die Papiere befinden sich noch sehr nah am vor Wochenfrist erreichten Rekordtief von 13,44 Euro. Allein in den vergangenen drei Wochen hatten sie mehr als die Hälfte ihres Wertes eingebüßt.

Beim unter Druck stehenden Softwareanbieter verlässt Finanzchef Stefan Gaiser das Unternehmen mit Ablauf seines Vertrags 2022. Vorstandschef Oliver Steil darf dagegen bleiben. Sein Vertrag wurde bis Oktober 2024 verlängert. Ob das reicht, müsse sich erst noch zeigen, sagte ein Händler am Morgen. Teamviewer müsse mit Blick auf die Margen und den Verkauf seiner Produkte zurück in die Spur finden.

Beide Manager waren wegen des massiv gefallenen Aktienkurses bei Investoren zuletzt in Kritik geraten. Der Börsenwert des Unternehmens fiel in diesem Jahr um fast 70 Prozent auf nur noch 2,8 Milliarden Euro. Grund dafür waren unter anderem Zweifel an den Wachstumsaussichten und teure Sportsponsor-Verträge, die die Profitabilität schmälern. Bis zum Februar dieses Jahres war der Hersteller von Fernwartungs- und Homeofficesoftware eine Erfolgsgeschichte am Kapitalmarkt. So war der Kurs im Juli 2020 befeuert von guten Geschäften infolge der Corona-Pandemie bis auf fast 55 Euro geklettert.

Mit dem Vorstandsumbau habe der Software-Konzern die Möglichkeit, das nach der Gewinnwarnung verlorene Vertrauen der Investoren wieder aufzubauen, schrieb Analyst Andreas Wolf von Warburg Research. Seine Kollegin Stacy Pollard von JPMorgan meinte, die jüngsten Entscheidungen ließen darauf schließen, dass das Unternehmen es ernst damit meint, wieder auf Kurs zu kommen./edh/ajx/jha/

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