--Großaktionär HDI reduziert Anteil leicht

--Talanx sichert Indexposition ab

--Prognosen bestätigt

(NEU: Aussagen Talanx-CFO Wicke)

Von Matthias Goldschmidt und Markus Klausen

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Versicherungskonzern Talanx erhöht mit einer Kapitalerhöhung den Streubesitz. "Seit Jahren schon haben die Investoren den Wunsch geäußert, dass wir den Freefloat erhöhen mit dem Ziel, dass die täglichen Handelsumsätze in der Aktie steigen", sagte Finanzvorstand Jan Wicke zu Dow Jones Newswires. Damit erschließe sich Talanx weitere Investorenkreise und sichere seine Indexposition ab, fügte Wicke hinzu. Ein weiterer Grund für die Kapitalerhöhung sei, "die eigentlich schon gute Solvenzposition weiter zu stärken".

Die Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen soll ein Volumen von bis zu 300 Millionen Euro haben, wie Talanx am Dienstagabend mitteilte. "Damit können wir auch das Wachstum der Gesellschaft - wir wachsen ja stärker als der Markt - unterstützen", sagte CFO Wicke. Konkrete Übernahmeziele habe Talanx aber nicht im Blick.

Die neuen Aktien sollen gegen Bareinlagen unter vereinfachtem Ausschluss des Bezugsrechts über eine Privatplatzierung ausgegeben werden. Der Mehrheitsaktionär HDI werde zusätzlich weitere Talanx-Aktien in Höhe von bis zu 100 Millionen Euro - ca. 0,6 Prozent des aktuellen Grundkapitals - aus Eigenbesitz zum Kauf anbieten. Der Streubesitz werde sich dadurch von derzeit 21,1 auf rund 23,2 Prozent erhöhen. Der Anteil von HDI an Talanx soll sich auf rund 76,8 von 78,9 Prozent verringern.

Nach Gesprächen mit Investoren zeigte sich Wicke sehr zuversichtlich, das Volumen platzieren zu können. Eine Besonderheit sei zudem, dass Talanx am Dienstag mit einem Allzeit-Hoch von 65,80 Euro aus dem Handel gegangen sei.

An den Prognosen für Gewinn, Eigenkapitalrendite und Dividende hält Talanx unterdessen fest. So rechnet der Konzern für 2023 weiterhin mit einem Gewinn von gut 1,4 Milliarden Euro. Konkrete Aussagen zum noch laufenden dritten Quartal machte Wicke im Gespräch mit Dow Jones Newswires nicht. 2025 soll der Gewinn dann auf 1,6 Milliarden Euro steigen, wobei die zu erwartenden positiven Effekte aus der Übernahme von Liberty Mutual in Lateinamerika in den mittelfristigen Zielen noch nicht berücksichtigt sind.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/kla/mgo/ros

(END) Dow Jones Newswires

September 19, 2023 13:17 ET (17:17 GMT)