Das Unternehmen erlebt einen stetigen Anstieg seiner Auftragslage und erweitert dementsprechend seine Produktionskapazitäten, um der prognostizierten Umsatzsteigerung gerecht zu werden. Super Micro Computer hat sich als bevorzugter Partner für Technologiegiganten wie Intel (INTC), Nvidia (NVDA) und Advanced Micro Devices (AMD) positioniert, insbesondere im Bereich der Grafikprozessor-Beschleuniger (GPU) und Zentralprozessoren. Zudem ist das Unternehmen ein Schlüssellieferant für Meta Platforms (META), das allein 25% des Umsatzes von Super Micro Computer ausmacht, womit Meta zum größten Kunden avanciert.

Dies ist unsere Investmentthese, die wir nach der Aufnahme der Aktie in das USA-Investorportfolio von MarketScreener veröffentlichten. Seit unserem ersten Kauf am 17. Februar 2023 zu einem Preis von 92,95 USD erzielten wir eine Performance von +1000%.

Nach der Aufwärtsrevision der Umsatzprognosen für 2024 durch das Unternehmen selbst, bestätigten wir unsere Investmentthese im Artikel vom 30. Januar 2024. In nur fünf Wochen ist der Aktienkurs um +195% gestiegen. Angesichts eines so stürmischen Käuferinteresses stellen sich jedoch berechtigte Fragen und Zweifel.

Anfangs haben wir unsere Beteiligung am 13. Dezember 2023 aufgestockt und begannen anschließend, sie in wohlüberlegten Schritten zu verringern, um das Risikomanagement im Portfolio zu optimieren. Einfach ausgedrückt: Sobald SMCI sich einer Gewichtung von 10% näherte (also dem Doppelten der normalen Gewichtung von 5% bei 20 gleichgewichteten Titeln), reduzierten wir die Position. Dadurch wird die Volatilität des Portfolios gesenkt und gleichzeitig ein Teil der Gewinne realisiert. Diese Maßnahme gewinnt besonders an Bedeutung, da der Aktienkurs nicht nur unsere optimistischsten Prognosen übertroffen hat, sondern auch über das hinausgewachsen ist, was wir für vernünftig halten.

Tatsächlich wurde das Unternehmen bei unserem Erstkauf mit etwa dem 7-fachen der Gewinne bewertet und schien uns damals unterbewertet. Heute, mit mehr als dem 50-fachen der für 2024 geschätzten Gewinne, erscheint uns SMCI überbewertet.

Dennoch waren wir uns bewusst, dass gerade in solchen Momenten die größten Gewinne erzielt werden - indem wir unsere Champions laufen ließen und uns nicht gegen eine so starke Aufwärtswelle stellten.

Es gilt jedoch, wachsam zu sein, da SMCI zunehmend in den Fokus spekulativer Wetten von WallStreetBets-Enthusiasten gerät. Dieser starke Käuferstrom, unterstützt durch hohe Handelsvolumina, führt uns zu drei möglichen Szenarien:

  • Die erste Möglichkeit wäre eine Übernahme durch ein Schwergewicht des Sektors, vielleicht einen Cloud-Giganten (Microsoft, Amazon, Alphabet) oder direkt ein Schlüsselakteur wie Nvidia, der die technische Expertise von Supermicro in der Fertigung und beim Einbau benötigen könnte. Allerdings schränkt die heikle Frage des Kartellrechts die Wahrscheinlichkeit eines solchen Szenarios ein.
  • Eine andere Erklärung könnte ein beispielloser Short Squeeze sein. Es ist denkbar, dass Hedgefonds, die auf fallende Kurse gesetzt haben, gezwungen sind, ihre Positionen zu decken und somit die Aktien zu hohen Verlusten zurückzukaufen. Allerdings stellt sich die Frage, ob solche Fonds einen derartigen Preisanstieg überleben könnten, ohne bereits früher ihre Positionen glattgestellt zu haben.
  • Die dritte und letzte Hypothese: Was, wenn ein großer Fondsmanager vom Kaliber eines Warren Buffett gerade dabei ist, eine Position in SMCI aufzubauen? Dies würde die ungewöhnlich hohen Handelsvolumen erklären. Auch wenn ein solches Investment außerhalb seiner gewohnten Quality-Value-Anlagestrategie liegen würde, hat Buffett in der Vergangenheit bereits gezeigt, dass er auch neue Wege geht. Allerdings ist es ungewöhnlich, dass bislang keine Meldungen über das Überschreiten bedeutender Beteiligungsschwellen publik gemacht wurden. Es könnte sein, dass Buffett eine Sondergenehmigung zur Verschwiegenheit erhalten hat, was jedoch alles Spekulation bleibt.