--Prognose für Ordereingang im Digitalgeschäft und A&N erhöht

--Endgültige Quartalszahlen übertreffen teils vorläufige Schätzung

--Umstellung auf Subskriptionen schreitet weiter voran

--Hacker-Angriff von Oktober eingedämmt

(Neu: Endgültige Zahlen, Update zu Cyber-Vorfällen)

Von Britta Becks

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Software AG ist nach einem soliden Start in das Schlussquartal und der bis dato erfolgreichen Umstellung auf Subskriptionen zuversichtlicher mit Blick auf den Auftragseingang im Gesamtjahr 2020 geworden. Der im MDAX und TecDAX notierte Konzern erhöhte die entsprechende Prognose für das Digitalgeschäft und das Segment A&N bei Vorlage der endgültigen Drittquartalszahlen, die die vorläufigen Ergebnisse teilweise übertrafen. Vorstandsvorsitzender Sanjay Brahmawar wertete den deutlichen Zuwachs beim Auftragseingang als Zeichen dafür, dass die fortschreitende Umstellung auf Subskriptionen bei den Kunden gut ankommt.

Im Geschäftsbereich DBP (exkl. Cloud & IoT) plant die Software AG in diesem Jahr nun mit einem Auftragseingang in einer Bandbreite von 3 bis 10 Prozent nach zuvor in Aussicht gestellten 0 bis 10 Prozent. Bei DBP Cloud & IoT erwartet der Darmstädter Konzern nun ein Wachstum beim Auftragseingang von 30 bis 50 Prozent nach bislang 20 bis 40 Prozent. Für den Bereich mit der angestammten Datenbanksoftware (A&N) rechnet die Software AG nun mit einem Plus von 5 bis 15 Prozent, nachdem bisher eine Spanne von minus 3 bis plus 3 Prozent genannt worden war.

Den Jahresausblick für die Non-IFRS-EBITA-Marge von 20 bis 22 Prozent ließ die Software AG unverändert und bestätigte zudem das mittelfristige Umsatzziel von 1 Milliarde Euro bis zum Jahr 2023.


   Endgültige Zahlen teils über vorläufiger Schätzung 

Im dritten Quartal verdiente die Software AG operativ (EBITA, Non-IFRS) 33,4 Millionen Euro. Das ist mehr als die vor rund einem Monat vorläufig genannten 28,4 bis 31,9 Millionen Euro. Unterm Strich verblieben 18,7 nach 51 Millionen Euro im Vorjahr.

Das Digitalgeschäft (Digital Business Platform, DBP, inkl. Cloud & IoT) setzte seinen Aufwärtstrend in den Monaten Juli bis September fort. Der Zuwachs beim Auftragseingang lag mit 17 Prozent am oberen Ende der vorläufigen Einschätzung. Dabei legte insbesondere das Geschäft im Bereich DBP Cloud & IoT deutlich zu: Mit 73 Prozent kletterte der Auftragseingang deutlich stärker als zunächst mit 57 bis 64 Prozent angenommen.

Das Segment Adabas & Natural (A&N) schnitt mit einem um 26 Prozent rückläufigen Auftragseingang etwas besser ab als erwartet. Hier war die Software AG wegen eines großen ins zweite Quartal vorgezogenen Vertragsabschlusses zunächst von einem um 27 bis 31 Prozent niedrigeren Auftragseingang ausgegangen. Hochgerechnet auf die ersten neun Monate zog A&N 13 Prozent mehr Aufträge an Land.


   Umstellung auf Subskriptionen kommt weiter voran 

Der Gesamtumsatz ging um 17 Prozent auf 185,4 Millionen Euro zurück. Im rückläufigen Umsatz spiegelt sich die kontinuierliche Umstellung auf Software as a Service (SaaS) und Subskriptionen wider, bei denen ein größerer Anteil des Umsatzes in zukünftigen Perioden statt bei Vertragsabschluss gebucht wird. Im Berichtsquartal machten Subskriptionen und Software-as-a-Service bereits 78 Prozent des Auftragseingangs im Digitalgeschäft aus.

"Der Umstieg auf Subskriptionen macht weiter Fortschritte, und der Anstieg des Auftragseingangs zeigt, dass der Markt dies positiv aufnimmt", resümierte Konzernchef Brahmawar. "Die Investitionen in unsere neueren Cloud-Angebote kommen im Markt gut an, und wir sehen jetzt die starken Auswirkungen der Transformation in unserer GuV", bestätigte Finanzvorstand Matthias Heiden.


   Hacker-Angriff von Oktober eingedämmt 

Anfang Oktober war die Software AG Opfer einer Malware-Attacke geworden und hatte vor diesem Hintergrund zunächst nur vorläufige Eckdaten zu den Ergebnissen des dritten Quartals veröffentlicht. Dienstleistungen für die Kunden, einschließlich der Cloud-basierten Services, waren von der Cyber-Attacke nicht betroffen, wohl aber Helpdesk-Dienste und die interne Kommunikation. Wie die Software AG nun mitteilte, wurden die internen Systeme des Konzerns zwischenzeitlich wiederhergestellt und arbeiten wie gewohnt.

(Mitarbeit: Christine Benders-Rüger)

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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(END) Dow Jones Newswires

November 18, 2020 02:42 ET (07:42 GMT)