Skye Bioscience, Inc. gab bekannt, dass in einer präklinischen Studie, in der die neuroprotektiven Eigenschaften der ophthalmischen Nanoemulsion SBI-100 untersucht wurden, die behandelte Gruppe im Vergleich zur Vehikelkontrolle eine Tendenz zum Erhalt der Funktion der retinalen Ganglienzellen (RGC) des Auges zeigte. RGCs sind Zellen, die visuelle Informationen verarbeiten und an das Gehirn weiterleiten. Das Glaukom ist eine neurodegenerative Erkrankung der RGCs, die mit einer Degeneration des Sehnervs einhergeht und zum Verlust des Sehvermögens führt. Der einzige Risikofaktor, den man beim Glaukom angehen kann, ist ein erhöhter Augeninnendruck (IOD). Pharmazeutische und chirurgische Maßnahmen können zwar den IOD senken und das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen, doch die zugrunde liegende Degeneration der RGZ wird dadurch nicht behoben. Darüber hinaus kommt es bei einem beträchtlichen Teil der Glaukompatienten zu einem Fortschreiten der Krankheit und zu einem allmählichen Sehverlust, ohne dass der IOD erhöht ist, was mit den verfügbaren Therapien nicht behandelt werden kann. Diese Szenarien zeigen, dass eine neue Klasse von Glaukom-Medikamenten mit weiter reichenden Möglichkeiten benötigt wird. In dieser Studie wurde das neuroprotektive Potenzial von SBI-100 anhand eines aggressiven ONC-Modells (Optic Nerve Crush) an Ratten untersucht. Das ONC-Modell zielt darauf ab, die beim Glaukom auftretende Pathologie durch eine akute mechanische Quetschverletzung des Sehnervs mittels eines minimalinvasiven Verfahrens zu beschleunigen und zu stimulieren. Diese Quetschverletzung führt zum Absterben der RGCs und folglich zum Verlust ihrer Funktion. Die Funktion und Struktur der RGCs wurde sieben Tage vor der Quetschverletzung an einem Auge gemessen (das unverletzte kontralaterale Auge diente als Kontrolle). Die Behandlungsgruppen erhielten entweder SBI-100 oder die Kontrollgruppe, beginnend drei Tage vor der Verletzung und bis sieben Tage nach der Verletzung. Die Netzhautfunktion wurde mit Hilfe der Muster-Elektroretinographie (pERG) gemessen, einem elektrophysiologischen Diagnosetest, der die elektrische Reaktionsfähigkeit der RGCs auf Lichtreize misst. Die Ergebnisse dieses quantitativen Tests zeigten, dass mit SBI-100 behandelte Tiere im Vergleich zu unbehandelten Tieren im Durchschnitt eine höhere Funktion der RCGs aufwiesen. Bei den strukturellen Bewertungen wurden hochauflösende Bildgebungsverfahren eingesetzt, um Unterschiede in der Dicke der retinalen Nervenschicht zu untersuchen, die mit dem Verlust von RGCs dünner wird, sowie immunhistologische Färbungen, um RGC-spezifische Biomarker zu bewerten und die Anzahl der RGCs in den behandelten Patienten im Vergleich zu den Vehikelgruppen zu vergleichen. Bei diesen Untersuchungen wurden nur geringe bis gar keine Unterschiede in der Struktur der retinalen Nervenschicht oder der Anzahl der RGCs zwischen den behandelten und unbehandelten Gruppen festgestellt.