München (Reuters) - Der Erlanger Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers und sein US-Konkurrent GE gehören nach einem "Bloomberg"-Bericht zu den Interessenten für zwei zum Verkauf stehende Teile der irischen Medtronic.

Das Geschäft von Medtronic mit Geräten zur Überwachung und zur Beatmung von Patienten könnte zusammen sieben Milliarden Dollar einbringen, berichtete die Nachrichtenagentur am Donnerstag unter Berufung auf Personen, die mit den Plänen vertraut sind. Auch Finanzinvestoren buhlten um die beiden Medtronic-Sparten. Das Unternehmen aus Dublin mit amerikanischen Wurzeln hatte im Oktober angekündigt, sie in den nächsten 12 bis 18 Monaten abzuspalten, wäre aber auch für einen Verkauf offen.

Siemens Healthineers wollte sich am Donnerstag nicht zu einem Interesse äußern. Medtronic und GE Healthcare waren für Stellungnahmen zunächst nicht zu erreichen. In Branchenkreisen hieß es, neben der Siemens-Tochter hätten zahlreiche Rivalen ein Auge darauf geworfen.

Die beiden vor der Abspaltung stehenden Medtronic-Sparten erzielten im Geschäftsjahr 2021/22 (per Ende April) zusammen einen Umsatz von 2,2 Milliarden Dollar, sieben Prozent des Konzernumsatzes. Dazu gehören klassische Beatmungsgeräte und -hilfen und Monitore zur Überwachung der Sauerstoffsättigung und der Hirnströme. Mehr als 8000 Mitarbeiter sind weltweit dort beschäftigt. Die Ausgliederung ist Teil des seit 2018 laufenden Umbaus von Medtronic. Das weltgrößte Medizintechnik-Unternehmen leidet Analysten zufolge unter seiner zu großen Komplexität.

Siemens Healthineers hat erst im vergangenen Jahr mit dem US-Krebsspezialisten Varian seine mit 16 Milliarden Dollar mit Abstand größte Übernahme unter Dach und Fach gebracht. GE ist gerade dabei, seine Medizintechnik-Sparte auszugliedern und eigenständig an die Börse zu bringen. Die Siemens-Healthineers-Aktie gab um 2,3 Prozent auf 50,22 Euro nach.

(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)