FRANKFURT (Dow Jones)--Siemens wird sich auch nach der Milliardenabschreibung auf seine Siemens-Energy-Beteiligung kurzfristig nicht von Aktien des Energietechnikkonzerns trennen. Finanzvorstand Ralf Thomas verwies auf die bei Energy anstehende Kapitalerhöhung, mit der das Tochterunternehmen die bis zu 4 Milliarden Euro teure Komplettübernahme des seit Jahren kriselnden Windkraftanlagenherstellers Siemens Gamesa stemmen will. Es wäre "unglücklich und unklug", in einer solchen Situation mit dem Verkauf von Aktien für zusätzliche Volatilitäten beim Kurs zu sorgen, sagte Thomas.

Überdies stelle Siemens noch Gewährleistungen in Höhe von 10 Milliarden Euro bei Siemens Energy. Das sei zwar deutlich weniger als die 28 Milliarden zum Zeitpunkt der Abspaltung. Aber der Punkt, "an dem man einfach loslassen kann", sei noch nicht erreicht.

Siemens hatte nach einem Impairment-Test 2,7 Milliarden Euro zum Ende seines dritten Geschäftsquartals auf den Buchwert seiner 35-prozentigen Beteiligung an Siemens Energy abgeschrieben. Daraufhin hatten Spekulationen die Runde gemacht, demnächst könnte der Mutterkonzern damit beginnen, seinen Anteil wie zum Börsenstart des Tochterunternehmens angekündigt abzuschmelzen. Davor hatte Siemens erklärt, man werde Energy-Aktien nicht unter Buchwert verkaufen.

Kontakt zum Autor: olaf.ridder@wsj.com

DJG/rio/smh

(END) Dow Jones Newswires

August 11, 2022 03:22 ET (07:22 GMT)