MÜNCHEN (awp international) - Der Technologiekonzern Siemens schraubt das Sparziel für seine vor der Ausgliederung stehende Energiesparte Gas and Power nach oben. Bis 2023 sollen die Kosten der Sparte um 1 Milliarde gesenkt werden, wie aus einer Präsentation zum am Mittwoch stattfindenden Kapitalmarkttag hervorgeht. Das sind 500 Millionen Euro mehr, als das aktuelle Programm, welches im November 2017 angekündigt wurde. Die weiteren Einsparungen sollen durch den Aufbau des neuen Unternehmens erreicht werden. Konkrete Massnahmen seien dabei noch nicht entschieden, erklärte ein Siemens-Sprecher.
Siemens will das Geschäft ausgliedern und bis September 2020 an die Börse bringen. Der Konzern will zudem seinen Mehrheitsanteil von 59 Prozent an dem Windradhersteller Siemens Gamesa in die neue Gesellschaft einbringen. Das Energiegeschäft steht vor grossen Herausforderungen. So ist die Nachfrage nach grossen Gasturbinen in den letzten Jahren weggebrochen, in dem Siemens stark vertreten ist. Das Windkraftgeschäft kämpft mit hoher Konkurrenz und Preisdruck./nas/mis
Siemens AG zählt zu den weltweit führenden Anbietern von Elektro-und Elektronikgeräten. Der Umsatz (vor Bereinigungen innerhalb der Unternehmensgruppe) ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Digitale Industrieausrüstungen (28,2%): automatisierte Produktions-, Montage-, Logistik- und Überwachungssysteme usw.;
- medizinische Geräte (27,8%): Systeme für die medizinische Bildgebung, Labordiagnostik und Hörgerätesysteme usw.;
- Lösungen für smarte Gebäude und Infrastrukturen (25,6%): Lösungen für den Energiewandel, Produkte der Klimatechnik (Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen), Gebäudesicherheitssysteme (Brandmelde- und Brandschutzsysteme, Zugangskontrollsysteme, Videoüberwachung und Einbruchmeldeanlagen usw.), technische Gebäudemanagementsysteme usw.;
- Mobilitätslösungen und -systeme (13,5%): Schienenfahrzeuge, Bahnautomatisierungssysteme, Bahnelektrifizierungssysteme, digitale und cloudbasierte Lösungen usw.
Der restliche Umsatz (4,9%) wird insbesondere mit Finanzaktivitäten erzielt (Leasing, Ausrüstungs- und Projektfinanzierung, Finanzberatungsleistungen usw.).
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Deutschland (16,3%), Europa / Gemeinschaft Unabhängiger Staaten / Afrika / Naher Osten (30,8%), Vereinigte Staaten (23,9%), Nord- und Südamerika (5,2%), Asien und Australien (23,8%).