Siemens profitiert von Abspaltung des Energiegeschäfts
Am 12. November 2020 um 07:06 Uhr
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MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Technologiekonzern Siemens hat im vierten Quartal von einem Abspaltungsgewinn seines Energiegeschäfts profitiert. Nach Steuern verdiente das Unternehmen mit rund 1,9 Milliarden Euro 28 Prozent mehr als im Vorjahr, wie das Unternehmen am Donnerstag in München mitteilte. Operativ wurde die Entwicklung weiter zum Teil durch Nachfragerückgänge im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie belastet. Einsparungen wirkten sich dabei positiv aus. Das bereinigte operative Ergebnis der Industriegeschäfte (Ebita) konnte um 10 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro zulegen, was deutlich über den Erwartungen der Analysten lag. Hier profitierte Siemens auch von der Neubewertung seines Anteils an Bentley Systems im Zusammenhang mit dem Börsengang des Unternehmens im September.
Umsatz und Auftragseingang wurden durch negative Währungseffekte belastet. Die Erlöse sanken um 6 Prozent auf 15,3 Milliarden Euro, das Neugeschäft nahm um 1 Prozent ab. Siemens rechnet auch für das am 1. Oktober gestartete Geschäftsjahr 2020/21 mit einem erheblichen Gegenwind von der Währungsseite. Vergleichbar - also bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte - erwartet der Konzern ein moderates Umsatzwachstum. Auch der Gewinn nach Steuern dürfte moderat steigen von 4,2 Milliarden Euro im Vorjahr. Dabei unterstellt Siemens, dass die Corona-Pandemie die Weltwirtschaft nicht dauerhaft belasten wird./nas/fba
Siemens AG zählt zu den weltweit führenden Anbietern von Elektro-und Elektronikgeräten. Der Umsatz (vor Bereinigungen innerhalb der Unternehmensgruppe) ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Digitale Industrieausrüstungen (28,2%): automatisierte Produktions-, Montage-, Logistik- und Überwachungssysteme usw.;
- medizinische Geräte (27,8%): Systeme für die medizinische Bildgebung, Labordiagnostik und Hörgerätesysteme usw.;
- Lösungen für smarte Gebäude und Infrastrukturen (25,6%): Lösungen für den Energiewandel, Produkte der Klimatechnik (Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen), Gebäudesicherheitssysteme (Brandmelde- und Brandschutzsysteme, Zugangskontrollsysteme, Videoüberwachung und Einbruchmeldeanlagen usw.), technische Gebäudemanagementsysteme usw.;
- Mobilitätslösungen und -systeme (13,5%): Schienenfahrzeuge, Bahnautomatisierungssysteme, Bahnelektrifizierungssysteme, digitale und cloudbasierte Lösungen usw.
Der restliche Umsatz (4,9%) wird insbesondere mit Finanzaktivitäten erzielt (Leasing, Ausrüstungs- und Projektfinanzierung, Finanzberatungsleistungen usw.).
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Deutschland (16,3%), Europa / Gemeinschaft Unabhängiger Staaten / Afrika / Naher Osten (30,8%), Vereinigte Staaten (23,9%), Nord- und Südamerika (5,2%), Asien und Australien (23,8%).