MÜNCHEN (dpa-AFX) - Das vor der Abspaltung stehende Energiegeschäft des Technologiekonzern Siemens hat einen neuen Namen. Siemens Energy soll das Unternehmen künftig heißen, wie der Konzern am Mittwoch in München mitteilte. Der neue Name trete nach Abschluss der rechtlichen Ausgliederung der Sparte voraussichtlich im April 2020 in Kraft. Siemens bekräftigte, das Geschäft bis September 2020 an die Börse bringen zu wollen. Chef des Konzerns wird wie bereits bekannt Michael Sen, derzeit Vorstandsmitglied bei Siemens.
In der Sparte ist auch das seit längerem schwächelnde Kraftwerksgeschäft enthalten. Siemens Energy umfasst insgesamt die Aktivitäten in den Bereichen Öl und Gas, konventionelle Energieerzeugung, Energieübertragung und die jeweils dazugehörigen Servicegeschäfte. Der Siemens-Konzern will zudem seinen Anteil von 59 Prozent an dem Windradhersteller Siemens Gamesa in die neue Gesellschaft einbringen. Dabei will Siemens die Mehrheit an dem neuen Unternehmen abgeben, aber Ankeraktionär bleiben. Siemens-Aktionäre sollen bei dem Börsengang entsprechend Anteile an der neuen Gesellschaft erhalten.
In Deutschland werden dann künftig drei Siemens-Gesellschaften an der Börse notiert sein: Siemens, die Medizintechniktochter Siemens Healthineers sowie Siemens Energy. Das neue Energieunternehmen kommt auf Pro-forma-Basis auf einen Umsatz von 27 Milliarden Euro und beschäftigt rund 88 000 Mitarbeiter weltweit./nas/men/fba
Siemens AG zählt zu den weltweit führenden Anbietern von Elektro-und Elektronikgeräten. Der Umsatz (vor Bereinigungen innerhalb der Unternehmensgruppe) ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Digitale Industrieausrüstungen (28,2%): automatisierte Produktions-, Montage-, Logistik- und Überwachungssysteme usw.;
- medizinische Geräte (27,8%): Systeme für die medizinische Bildgebung, Labordiagnostik und Hörgerätesysteme usw.;
- Lösungen für smarte Gebäude und Infrastrukturen (25,6%): Lösungen für den Energiewandel, Produkte der Klimatechnik (Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen), Gebäudesicherheitssysteme (Brandmelde- und Brandschutzsysteme, Zugangskontrollsysteme, Videoüberwachung und Einbruchmeldeanlagen usw.), technische Gebäudemanagementsysteme usw.;
- Mobilitätslösungen und -systeme (13,5%): Schienenfahrzeuge, Bahnautomatisierungssysteme, Bahnelektrifizierungssysteme, digitale und cloudbasierte Lösungen usw.
Der restliche Umsatz (4,9%) wird insbesondere mit Finanzaktivitäten erzielt (Leasing, Ausrüstungs- und Projektfinanzierung, Finanzberatungsleistungen usw.).
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Deutschland (16,3%), Europa / Gemeinschaft Unabhängiger Staaten / Afrika / Naher Osten (30,8%), Vereinigte Staaten (23,9%), Nord- und Südamerika (5,2%), Asien und Australien (23,8%).