MÜNCHEN/FRANKFURT (dpa-AFX) - Im Deutschen Aktienindex Dax gibt es ein neues Schwergewicht: Der Industriegase-Hersteller Linde plc, der aus dem Zusammenschluss der Münchner Linde AG mit seinem US-Konkurrenten Praxair entstanden ist, wurde am Montag beim Start an der Frankfurter Börse mit 81 Milliarden Euro bewertet. Damit ist es im Index das wertvollste Unternehmen nach SAP und Siemens - noch vor der Allianz, der Deutschen Telekom und VW.

Die bisherigen, von den Anlegern zum Umtausch eingereichten Papiere wurden mit dem Faktor 1,54 in die neuen Aktien getauscht. Die Anleger haben also deutlich mehr Aktien im Depot - zu einem entsprechend niedrigeren Kurs.

Mit 145,60 Euro kosten die neuen Papiere allerdings laut einem Händler etwas mehr als der rechnerisch faire Wert von 144,40 Euro auf Basis des Schlusskurses vom Freitag. Größte Aktionäre des neuen Weltmarktführers für Industriegase sind die US-Investmentfirmen Blackrock, Eric W. Mandelblatt Soroban Capital und Vanguard Group.

Linde und Praxair konnten ihre Fusion nach jahrelangen Bemühungen am vergangenen Montag nach der Zustimmung aller Kartellbehörden unter Dach und Fach bringen. Bei einer außerordentlichen Hauptversammlung der Linde AG sollen jetzt noch die Aktionäre mit 8 Prozent der Anteile gegen eine Barabfindung ausgeschlossen werden, die ihre Anteile nicht zum Umtausch in die neuen Linde-plc-Aktien eingereicht hatten. Das soll voraussichtlich noch dieses Jahr geschehen. Bis Ende Januar muss Linde plc außerdem noch einige Anlagen in den USA verkaufen. Erst danach können Vorstandschef Steve Angel und Aufsichtsratschef Wolfgang Reitzle die Integration der beiden Firmen mit 80 000 Mitarbeitern und gut 24 Milliarden Euro Jahresumsatz im Alltagsgeschäft anpacken. In Deutschland beschäftigt Linde rund 7000 Menschen./rol/ag/DP/stk