Libyen droht 40 ausländischen Firmen mit Rauswurf - Auch Siemens betroffen
Am 10. Mai 2019 um 16:39 Uhr
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TRIPOLIS (dpa-AFX) - Die libysche Regierung hat rund 40 ausländischen Firmen gedroht, deren Tätigkeiten in dem nordafrikanischen Land zu unterbinden. Bereits am Donnerstag veröffentlichte Industrieminister Ali Abdelaziz al-Issaui eine Liste mit Firmen, die von dem sofortigen Stopp der Tätigkeiten betroffen seien, darunter neben der französischen Ölfirma Total auch der Siemens-Konzern. Später ergänzte das Ministerium, dass den Firmen eine Übergangszeit von drei Monaten gegeben werde, um alte Verträge und Lizenzen zu erneuern.
Energieminister Al-Issaui hatte den Schritt damit begründet, dass die Genehmigungen der Firmen zum Teil seit längerem ausgelaufen seien. Beobachter sehen darin jedoch ein Manöver, um im Kampf um die Hauptstadt Tripolis Druck auf die europäischen Regierungen aufzubauen. Frankreich gilt als Unterstützer des mächtigen Generals Chalifa Haftar, der seinen Truppen den Vormarsch auf Tripolis befohlen hatte. Dort hat die international anerkannte Einheitsregierung ihren Sitz. Siemens wollte den Vorgang auf Anfrage am Freitag nicht kommentieren./sus/DP/tav
Siemens AG zählt zu den weltweit führenden Anbietern von Elektro-und Elektronikgeräten. Der Umsatz (vor Bereinigungen innerhalb der Unternehmensgruppe) ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Digitale Industrieausrüstungen (28,2%): automatisierte Produktions-, Montage-, Logistik- und Überwachungssysteme usw.;
- medizinische Geräte (27,8%): Systeme für die medizinische Bildgebung, Labordiagnostik und Hörgerätesysteme usw.;
- Lösungen für smarte Gebäude und Infrastrukturen (25,6%): Lösungen für den Energiewandel, Produkte der Klimatechnik (Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen), Gebäudesicherheitssysteme (Brandmelde- und Brandschutzsysteme, Zugangskontrollsysteme, Videoüberwachung und Einbruchmeldeanlagen usw.), technische Gebäudemanagementsysteme usw.;
- Mobilitätslösungen und -systeme (13,5%): Schienenfahrzeuge, Bahnautomatisierungssysteme, Bahnelektrifizierungssysteme, digitale und cloudbasierte Lösungen usw.
Der restliche Umsatz (4,9%) wird insbesondere mit Finanzaktivitäten erzielt (Leasing, Ausrüstungs- und Projektfinanzierung, Finanzberatungsleistungen usw.).
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Deutschland (16,3%), Europa / Gemeinschaft Unabhängiger Staaten / Afrika / Naher Osten (30,8%), Vereinigte Staaten (23,9%), Nord- und Südamerika (5,2%), Asien und Australien (23,8%).