Deutsche Wirtschaft ruft zu enger Kooperation mit Lateinamerika auf
Am 29. Januar 2023 um 15:01 Uhr
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BERLIN/BRASÍLIA (dpa-AFX) - Die deutsche Wirtschaft hat angesichts der Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nach Südamerika am Samstag auf die Wichtigkeit der Region hingewiesen und die Bundesregierung zu einer engeren Zusammenarbeit aufgerufen. "Sowohl für die nachhaltige Gewinnung von Rohstoffen und Energie, als auch für die Diversifikation von Lieferketten und Absatzmärkten sind Länder wie Brasilien, Chile und auch Argentinien überaus prädestiniert", sagte Peter Adrian, Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), der Deutschen Presse-Agentur.
Demnach kann die deutsche Wirtschaft an lange Handels- und Investitionsbeziehungen anknüpfen. Seit vielen Jahrzehnten sind deutsche Firmen etwa in Brasilien aktiv. Eine Reihe bekannter Namen sind da: Mercedes-Benz, Volkswagen, Thyssenkrupp, Siemens, BASF, Bayer, MAN und viele mehr, über 1000 insgesamt. Die brasilianische Millionen-Metropole Sao Paulo ist der größte deutsche Wirtschaftsstandort außerhalb Deutschlands. Um allerdings wettbewerbsfähig zu bleiben, seien Kooperationsverträge unerlässlich, sagte Adrian.
"Das bereits fertig verhandelte Abkommen zwischen der EU und dem Mercosur sollte endlich ratifiziert werden, genauso die Abkommen mit Mexiko und Chile", sagte Adrian. Ein Handelsabkommen zwischen der EU und dem südamerikanischen Staatenbund Mercosur (Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay) würde die größte Freihandelszone der Welt mit rund 780 Millionen Menschen schaffen.
Die Umsetzung ist jedoch ins Stocken geraten. Siegfried Russwurm, Chef des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), sagte der dpa: "Das Freihandelsabkommen bietet die Chance für die Wirtschaft, sich auf den Weltmärkten stärker zu diversifizieren, um einseitige Abhängigkeiten zu reduzieren."
Bundeskanzler Scholz hat sich vorgenommen, im Zuge der Zeitenwende nach dem russischen Angriff auf die Ukraine die internationalen Beziehungen Deutschlands breiter aufzustellen, um neue Abhängigkeiten von einzelnen Ländern wie einst von Russland und seinem Gas zu vermeiden. Auf seiner viertägigen Südamerika-Reise wird Scholz von einer Wirtschaftsdelegation begleitet, der etwa ein Dutzend Manager und Verbandsvertreter angehören./mfa/mfi/DP/stw
Siemens AG zählt zu den weltweit führenden Anbietern von Elektro-und Elektronikgeräten. Der Umsatz (vor Bereinigungen innerhalb der Unternehmensgruppe) ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Digitale Industrieausrüstungen (28,2%): automatisierte Produktions-, Montage-, Logistik- und Überwachungssysteme usw.;
- medizinische Geräte (27,8%): Systeme für die medizinische Bildgebung, Labordiagnostik und Hörgerätesysteme usw.;
- Lösungen für smarte Gebäude und Infrastrukturen (25,6%): Lösungen für den Energiewandel, Produkte der Klimatechnik (Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen), Gebäudesicherheitssysteme (Brandmelde- und Brandschutzsysteme, Zugangskontrollsysteme, Videoüberwachung und Einbruchmeldeanlagen usw.), technische Gebäudemanagementsysteme usw.;
- Mobilitätslösungen und -systeme (13,5%): Schienenfahrzeuge, Bahnautomatisierungssysteme, Bahnelektrifizierungssysteme, digitale und cloudbasierte Lösungen usw.
Der restliche Umsatz (4,9%) wird insbesondere mit Finanzaktivitäten erzielt (Leasing, Ausrüstungs- und Projektfinanzierung, Finanzberatungsleistungen usw.).
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Deutschland (16,3%), Europa / Gemeinschaft Unabhängiger Staaten / Afrika / Naher Osten (30,8%), Vereinigte Staaten (23,9%), Nord- und Südamerika (5,2%), Asien und Australien (23,8%).