Connected Living: Branche fordert mehr Standards ein
Am 15. Februar 2017 um 15:09 Uhr
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BERLIN (dpa-AFX) - Die digitale Vernetzung aller Lebensbereiche stellt die Anbieter digitaler Technologien und Anwendungen vor neue Herausforderungen. Sie alle müssten jetzt zusammenkommen, sagte Heinrich Arnold, Chef der Beratungsfirma Detecon am Mittwoch in Berlin. "Die Fülle neuer Technologien bewirkt aktuell, dass eine Möglichkeit und Notwendigkeit für industrieübergreifende Partnerschaften entsteht." Aber: "Man muss sich auch finden." Die Konferenz Connected Living, eine der europaweit größten industrieübergreifenden Vereinigungen, biete dafür eine wichtige Plattform zum Austausch.
Es gebe einen großen Bedarf an Standards und einheitlichen Plattformen, waren sich die Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Forschung in Berlin auf der Konferenz einig. Derzeit würden aber alle noch verschiedene Protokoll-Sprachen sprechen, sagte Sahin Albayrak von der TU Berlin. Das Internet der Dinge bestehe aus Millionen vielfältigster Geräte, die verbunden werden. "Es wäre schön, wenn wir in Deutschland endlich über eine Standardisierung reden könnten", sagte Albayrak.
Bei der Entwicklung von Anwendungen wie autonomes Fahren oder vernetztes Heim müssten die Hersteller jedoch auch aufpassen, dass der Nutzer nicht überfordert werde, sagte Wolf-Dieter Lukas vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Die Interaktion von Mensch und Technik müsse nutzerfreundlicher gestaltet werden. Einen großen Schritt in diese Richtung dürften Lösungen gehen, die über Sprache gesteuert werden.
Beim Internet der Dinge gebe es für deutsche Anbieter eine große Marktchance, schätzt Arnold. Das "digitale Telefonbuch" sei bereits an Facebook vergeben. "Das digitale Referenzbuch der Dinge ist aber noch zu haben." Die meisten der dort abgebildeten physikalischen Dinge hätten etwas mit Europa zu tun.
Auf der Konferenz Connected Living wurde diskutiert, wie Unternehmen die Potenziale der digitalen Transformation erkennen und nutzen können. Das Innovationszentrum des Industrieverbands unterstützt seit mehr als sieben Jahren die Bildung branchenübergreifender Partnerschaften zur Entwicklung von Lösungen für das vernetzte Leben./gri/DP/stb
Siemens AG zählt zu den weltweit führenden Anbietern von Elektro-und Elektronikgeräten. Der Umsatz (vor Bereinigungen innerhalb der Unternehmensgruppe) ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Digitale Industrieausrüstungen (28,2%): automatisierte Produktions-, Montage-, Logistik- und Überwachungssysteme usw.;
- medizinische Geräte (27,8%): Systeme für die medizinische Bildgebung, Labordiagnostik und Hörgerätesysteme usw.;
- Lösungen für smarte Gebäude und Infrastrukturen (25,6%): Lösungen für den Energiewandel, Produkte der Klimatechnik (Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen), Gebäudesicherheitssysteme (Brandmelde- und Brandschutzsysteme, Zugangskontrollsysteme, Videoüberwachung und Einbruchmeldeanlagen usw.), technische Gebäudemanagementsysteme usw.;
- Mobilitätslösungen und -systeme (13,5%): Schienenfahrzeuge, Bahnautomatisierungssysteme, Bahnelektrifizierungssysteme, digitale und cloudbasierte Lösungen usw.
Der restliche Umsatz (4,9%) wird insbesondere mit Finanzaktivitäten erzielt (Leasing, Ausrüstungs- und Projektfinanzierung, Finanzberatungsleistungen usw.).
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Deutschland (16,3%), Europa / Gemeinschaft Unabhängiger Staaten / Afrika / Naher Osten (30,8%), Vereinigte Staaten (23,9%), Nord- und Südamerika (5,2%), Asien und Australien (23,8%).